HERMAN FRANK steht seit jeher für schnörkellosen, rifforientierten Heavy Metal mit eingängigen Melodien. Egal ob bei VICTORY, ACCEPT oder eben als Solokünstler: Der Hannoveraner blickt auf eine erfolgreiche Karriere voll grandioser Alben zurück. „Two For A Lie“ setzt diesen Siegeszug fort.
„Two For A Lie“ bietet musikalische Urgewalt
An seinem Erfolgsrezept ändert der Gitarrist dafür rein gar nichts. Ein Song wie „Hate“ ballert mit hämmernder Doublebass und Panzerriffs ungestüm nach vorne. Da fürchtet man im ersten Moment ein wenig um das Leben des hauseigenen Soundsystems. Die mitreißenden Gesangslinien von MASTERPLAN-Frontmann Rick Altzi setzen dem Geschehen die Krone auf.
Gelegentlich macht diese musikalische Urgewalt Platz für grooveorientierte Tracks. „Danger“ erinnert mit seinen stampfenden Rhythmen nicht nur ein wenig an den ACCEPT-Klassiker „Balls To The Wall“. Der Refrain lässt sich nahezu ebenso gut mitsingen.
Das melodischer angelegte „Hail The New Kings“ wiederum lässt an HERMAN FRANKs VICTORY-Zeiten denken. Störend wirken diese Ähnlichkeiten, die auf „Two For A Lie“ immer mal wieder auftauchen, zu keinem Zeitpunkt. Dafür ist das songschreiberische Niveau von HERMAN FRANK einfach zu hoch.
HERMAN FRANK macht es besser als ACCEPT
Während anderen Bands gerade in der zweiten Hälfte eines Albums oft die Puste ausgeht, stellt „Stand Up And Fight“ mit seinem Schlachtruf-Refrain eines der größten Highlights auf „Two For A Lie“ dar. „Open Your Mind“ sägt zum Abschluss auch die letzten Rüben mit messerscharfen Riffs ab. Zugute kommt dem Album auch die knackige Spielzeit. Nach 40 Minuten ist Schluss. HERMAN FRANK beweist das richtige Gespür dafür, wie lang ein klassisches Heavy-Metal-Album sein muss.
Seien wir mal ehrlich, so blutleer wie ACCEPT seit Jahren agieren, so sehr hat die Welt einen passenden Ersatz verdient. Den liefert HERMAN FRANK auf „Two For A Lie“ zuverlässig wie immer. Im Gegensatz zu den maschinell zusammengeschustert wirkenden Platten seiner ex-Band, sprüht das Album nur so vor Energie und Spielfreude. Obwohl es sich hier offiziell um ein Soloprojekt handelt, fühlt es sich mehr nach einer echten Band an als die Wolf-Hoffmann-Show.
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