HERMAN FRANK? Da war doch was. Irgendwo in meinem Gehirn war der Name gespeichert. Wie aber so oft in solchen Fällen, wenn man etwas schnell abrufen will, weigert die richtige Information sich zu melden. Also den Promo-Flyer begutachtet und dann fällt es einem auch wie Schuppen aus den Haaren. Klar, ACCEPT und VICTORY. Aber nicht nur als Gitarrist jener Bands hat sich der gute HERMAN FRANK im Laufe der Jahre einen Namen gemacht. Er saß auch bei diversen Metal-Größen (u.a. SAXON, MOLLY HATCHET und ROSE TATTOO) als Produzent hinter den Reglern. Das alleine hat offenbar nicht mehr ausgereicht um den vielbeschäftigten Mann auszulasten. So liegt nun mit “Loyal To None“ das erste Solo-Album im Player und rotiert nicht zum ersten Mal.
Dass der gute Herman sich bei dem Album nicht lumpen lassen würde, war zu erwarten. So lebt die Scheibe nicht nur von der sehr guten Produktion und den Riffs des Herrn Frank, sondern auch von den exzellenten Musikern, die, außer Frank selbst, auf der Platte zu hören sind. Da wäre zunächst einmal die Rhythmusgruppe mit Peter Pichl (RUNNING WILD) und Stefan Schwarzmann (HELLOWEEN), die den Kompositionen von Herman den nötigen Druck und Groove verleihen. Sie stellen exakt das Gerüst dar, das HERMAN FRANK für seine harten Riffs, Licks und Soli braucht um diese richtig in Szene zu setzen. Darüber hinaus hat sich Herman mit Jiotis Parachidis genau den richtigen Sänger ins Studio geholt um seine Songs zu intonieren. Der VICTORY-Sänger macht hier einen erstklassigen Job und passt mit seiner Stimme hervorragend zu den Liedern von HERMAN FRANK, die immer in der Schnittmenge zwischen Hard-Rock und traditionellem Heavy-Metal liegen.
Der Opener “Moon II“ beginnt zwar recht flott, der berühmte Funke will hier aber erst nach mehrmaligem Hören richtig überspringen. Das ändert sich umgehend ab dem zweiten Track “7 Stars“. Hier nimmt das Schiff richtig fahrt auf und der Hörer bekommt Ohrwürmer en masse präsentiert. “7 Stars“ ist ein starker Up-Tempo Song, der durch sein unruhiges Riffing besticht und mit einem wunderbaren Mitsing-Refrain ausgestattet ist. In dieselbe Kerbe schlagen Kracher wie “Father Buries Son“, “Bastard Legions“ oder das Album-Highlight “Down To The Valley“. Genau genommen gibt es auf “Loyal To None“ nicht einen einzigen Ausfall. Auch ruhigere Stücke wie “Kill The King“ leben von den Gitarren des Namensgebers und seiner Hintermannschaft, der man jederzeit den Spaß an der Sache anmerkt.
HERMAN FRANK hat es geschafft seinen Background in ein zeitgemäßes Gewand zu kleiden, ohne diesen allzu sehr zu zitieren. Er hat außerdem genau die richtige Mischung zwischen Kompositionen und interpretierenden Musikern gefunden. “Loyal To None“ ist damit ein äußerst starkes Hard-Rock/Melodic-Metal Album geworden, das jeden Fan dieser Musikrichtungen begeistern sollte. Ich hoffe, dass es mit dieser Besetzung zu einer Tour kommen und man auch von HERMAN FRANK noch weitere Alben hören wird.
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