HERMAN FRANK, seines Zeichens ehemaliger ACCEPT-Gitarrist, hat mit seinem Debütalbum “Loyal To None” den musikalischen Geschmack etlicher Fans, die der alten Helden überdrüssig waren, getroffen. Auch das Zweitwerk “Right In The Guts” sprühte vor Frische und Ideen und war bot eine gelungene Mischung aus knackigem Hard Rock und melodischem Metal. Zwar wurde Sänger Jioti Parcharidis durch Tausendsassa Rick Altzi ausgetauscht, dennoch konnte auch die zweite Scheibe des Franken überzeugen. Danach habe ich die Band irgendwie aus den Augen verloren. Mit seinem vierten Album “Fight The Fear” meldet sich HERMAN FRANK nun zurück.
HERMAN FRANK bietet altbekannte Kost
Was hat sich geändert im Sound von HERMAN FRANK? Ist es nötig den Vorgänger noch einmal zu hören, bevor man sich an eine Bewertung der aktuellen Scheibe wagt? Nein, das ist nicht nötig, denn HERMAN FRANK geht bei seinem neuen Album „Fight The Fear“ komplett auf Nummer sicher. Das heißt der Hörer bekommt genau das, was er erwartet und keinen Deut mehr. Das wiederum bedeutet, es gibt keinerlei Experimente oder stilistische Ausbrecher zu hören. Auf der anderen Seite geht Herman auf seine Vergangenheit ein (“Stay Down”), ohne, dass ihm das irgendwer übel nehmen könnte. Daneben bewegt er sich mit seinen Songs aber immer auf sicherem Gewässer. Da, wo “Loyal To None” noch eine gewisse Rotzigkeit besaß und Esprit versprühte, wirkt “Fight The Fear” wie domestizierter Tiger, der seine Zähne eingebüßt hat. Songs wie “Until The End” klingen natürlich bis ins letzte Detail auskomponiert und man hört der Nummer auch die jahrelange Erfahrung der Protagonisten an. Was aber direkt ins Auge fällt (bei direktem Vergleich) ist, dass die neue Nummer irgendwie wirkt, als wäre sie mit angezogener Handbremse eingespielt worden. Dieses Gefühl begleitet einem bei jedem Song, was den Höreindruck doch ein wenig schmälert.
Nur Murks?
Andererseits bekommen Fans auch auf dem neuen Album genau das, was sie erwarten. Wie oben erwähnt. Trotzdem dachte ich, dass HERMAN FRANK auf “Fight The Fear” mit etwas mehr Mut an die Sache herangeht. Sicher, der Mann ist Berufsmusiker und muss mit kalkuliertem Risiko an eine neue Platte gehen. Nur, gar kein Risiko eingehen, ist irgendwie auch Murks. Die Songs plätschern vor sich hin und lassen die richtig packenden Refrains vermissen. Ein Ärgernis, das sich durch die ganze Platte zieht.
Durchschnittliche Platte mit wenig Esprit
Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich mag HERMAN FRANK sehr gerne. Aber halbgare Platten wie “Fight The Fear” braucht kein Mensch, und das ist es im Endeffekt, was uns der Künstler hier bietet. HERMAN FRANK geht völlig auf Nummer sicher und bringt wenig Esprit auf den Tonträger, sodass man hier durchaus von einem Werk reden kann, das natürlich keinem weh tut. Aber auch die Begeisterungsstürme dürften hier eher in Grenzen halten.
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