Heretic (USA) - From The Vault...Tortured And Broken

Review

Ein echtes „Rundum-Komplett-Paket“ schenken Metal Blade Records dieser Tage der eingeschworenen US Metal-Fan-Gemeinde mit dem Triple-Pack „From The Vault…Tortured And Broken“.

Dieses sollte den Namen der Formation HERETIC nicht nur abermals verdientermaßen wieder in Erinnerung rufen, darüber hinaus gibt es auch den ultimativen Überblick über das frühere Schaffen der Amis und dieser sollte wohl auch für jene erlesene Schar an Zeitgenossen, die sich im letzten Jahr über den zweiten (!) Lonplayer der Herren mit dem Titel „A Time Of Crises“ diebisch gefreut haben, essentiell ausgefallen sein.

Auf CD eins ist zunächst einmal „Breaking Point“, das bis vor kurzer Zeit einzige Langeisen der Kalifornier in überarbeiteter (der Sound wurde remastered) Version zu hören, das zwar damals – 1988 – leider doch nicht den großen Durchbruch bringen konnte, immerhin aber als jenes Tondokument in die Annalen der Metal-Historie Einzug halten sollte, das dem jungen Sänger Mike Howe die Chance einbringen konnte, sich fortan bei METAL CHURCH in die Herzen der Power Metaller zu singen.

Von der immensen Power die HERETIC auf diesem Teil versprüht haben ist auch nach all den Jahren kein Fünkchen verloren gegangen und so ist es auch 25 Jahre später immer noch unmöglich, sich als Headbanger der Urgewalt dieser Tracks zu entziehen. Doch selbst bis dato unbedarfte Metaller werden von Underground-Perlen wie der eröffnenden Bandhymne, dem nicht minder amtlichen „And Kingdoms Fall“, sowie den in gewisser Weise das spätere Werk von Howe vorwegnehmenden „Enemy Within“ und „Shifting Fire“ sofort im Sturm erobert werden, jede Wette!

Eigentlich schändlich, das man der Truppe heutzutage keinen höheren größeren Stellenwert zugesteht, aber vielleicht ändert sich ja etwas daran, zumal Thrash-infiltrierter US/Power Metal wie er von HERETIC damals dargeboten wurde, heutzutage ja doch wieder ganz gut aufgenommen wird.

Ebenso schade finde ich, dass es jene Besetzung damals nicht zu uns nach Europa geschafft hat, denn die als Bonus-Tracks auf dem ersten Dreher enthaltenen Live-Mitschnitte aus dem Jahr 1986 kommen zwar soundtechnisch eher Demo-mäßig daher, stellen aber die immense Live-Gewalt dieser Formation auch im Nachhinein unter Beweis, wobei vor allem das Russ BALLARD-Cover „Riding With The Angels“ (das Jahre zuvor auch schon von SAMSON mehr als nur ordentlich gezockt wurde) in der Bühnenversion zu überzeugen weiß. Mit eben jener Nummer eröffneten HERETIC zwei Jahre vor dem ersten Album ihre legendäre Debüt-EP „Torture Knows No Boundaries“, die das Herzstück von CD Nummer Zwei darstellt.

Selbstredend wurden auch diese Aufnahmen soundtechnisch überarbeitet und für die aktuelle Compilation zudem um ganz neun (!) Bonus-Tracks aufgestockt, weshalb sich der Erwerb auch für Besitzer der „Don’t Turn Your Back!!“-Scheibe, auf der im Jahr 1991 schon die EP und das Album zusammengefasst wurden, lohnt. Durch besagte EP schließt sich gewissermaßen auch der Kreis zur Gegenwart, denn schon 1986 war Julian Mendez als Sänger mit von der Partie und das tut er auch heute noch.

Sein Gesangsstil an sich hat sich seit jener Zeit nicht wirklich verändert, seine Stimme selbst jedoch ordentlich an Ausdruckskraft zugelegt, weshalb Julian auf „A Time Of Crises“ auch gewissermaßen vollmundiger klingt. Von den Bonus-Tracks hervorzuheben gilt es vor allem „Impulse“ mit dem HERETIC auf der siebenten Ausgabe der „Metal Massacre“-Sampler-Reihe vertreten waren, sowie die brandaktuell eingespielte Version des EP-Hammers „Blood Will Tell“, in der die momentane Top-Form der Truppe ebenfalls auf mächtige Weise demonstriert wird und Lust auf Live-Shows macht – wie beispielsweise das „Headbangers Open Air“ in wenigen Wochen, auf dem HERETIC zusammen mit OVERKILL, VICIOUS RUMORS und – Trommelwirbel – METAL CHURCH auftreten werden.

Abgerundet wird „From The Vault…Tortured And Broken“ von einer Bonus-DVD, die zwei Konzertmitschnitte aus den Jahren 1985 (als Headliner im „Country Club“) und 1986 (als die Band als Support von MEGADETH im „Jezebel’s“ gastierte) sowie den Video-Clip zu „Let Em Bleed“ enthält.

Mehr geht wohl kaum und von daher kann man wohl kaum anders, als mit der Band in den Refrain ihrer Bandhymne einzusteigen und lautstark „Don’t turn your back on the Heretic!“ zu grölen!

23.06.2013

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