‚Promo 2005‘ heißt schlicht das erste Lebenszeichen der saarländischen Epic Metal Truppe Heralder. Das ‚Epic‘ verwundert zwar im ersten Moment, wenn man im Booklet von dreiminüten Songs liest, lässt sich aber schnell durch den Umstand erklären dass das Oktett drei (!) Sänger/innen sein eigen nennen darf, und dabei auch häufig mehrere Gesangslinien übereinander legt. Dabei herrscht ein männlicher Tenor vor, wird aber zwischenzeitlich auch mal durch einen weiblichen Gesangsteppich oder ein früh-Falkenbachartiges Grunzen abgelöst.
Und gerade bei diesen Passagen fällt auf, dass es der Truppe eigentlich weniger um die Atmosphäre als um den Livefaktor geht. Die Riffs sind einfach gestrickt, werden oft genug wiederholt und gehen damit relativ schnell ins Ohr. Das mag der Studioproduktion zwar etwas die Würze nehmen, sorgt aber durchaus dafür dass man diverse Melodien mal unbefangen vor sich hin pfeift ohne es zu merken. So richtig unbeschwerten Spaß macht aber auch das nur bedingt, denn immer mal wieder hört man Anzeichen ungeübter Kompositionsfähigkeiten heraus – angefangen von teils plumpen Melodieübergängen bis zu den lieblosen Songoutros. Für ein komplettes Album müssen also noch ein paar Kaninchen aus dem Hut gezogen werden; die Demo kann aber bei einem verbraucherfreundlichen Preis von 2 Euro (!) durchaus eine zeitlang Spaß machen. Um aber mal wieder eine Gelegenheit zu finden die Trinkhörner im Metkeller zu polieren, seihen die Liveauftritte der Truppe vorgezogen.