Doomster aufgepasst! Was auf der Verpackung so schön nach schwermütiger Melancholie aussieht, ist in Wahrheit eine holländische Mogelpackung. Denn obwohl HER ENCHANTMENT nach einiger Aussage angeben, von CANNIBAL CORPSE und MY DYING BRIDE beeinflusst worden zu sein (was sich in der kombinierten Umsetzung schon als äußerst schwierig erweisen dürfte), gibt man sich ein gutes Stück entfernt von eben jener Verschmelzung aus feinstem Florida-Todesblei und englischer Schwarzmalerei. Es bleibt lediglich bei dem Versuch, beide Welten passend miteinander in Harmonie rohe Kräfte walten lassen, man schrammt eher an einem sinnlosen Unterfangen knapp vorbei. Vielmehr findet sich hier ein deutlicher Einfluss der ganz alten englischen Schule, als IRON MAIDEN & Co. gerade die ersten klassischen Riffs und Melodien in die weite Welt hinaustrugen, eingebettet in und ein brutales Hick-Hack aus passablem Todes-Gegrunze, weiblichen Clean-Vocals, Doublebass-Raserei, ab und zu tiefer gestimmte Death-Krawalle und einer Menge viel zu viel Gleichförmigkeit. HER ENCHANTMENT bemühen sich durchaus, ihrer Musik die nötige Variabilität angedeihen zu lassen und ab und zu springt dabei auch ein nennenswerter Moment heraus. Sie bleiben was Songstrukturen und Kreativität angeht aber viel zu oft im Schema F hängen. „Überraschende“ und zur Auflockerung gedachte Elemente wie elektronische Sample-Spielereien, Hammondorgeln oder die allseits beliebte Synth-Geige verfehlen zudem ihre Wirkung komplett, gehen sie doch im rasselnden Lärm einer allgemein klapprigen, undurchsichtigen, um nicht zu sagen schrottigen Produktion auf Tauchfahrt. Um „Arnheims feinste Doom/Epic/Death Metalband“ (O-Ton Presseinfo) zu werden, muss da noch einiges kommen.
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