Erster Gedanke: Ach, das ist irgendein obskures Re-Release. Google gefragt: Nö, ist es nicht. „Apotheosis Pulsion CLVI“ ist die Debüt-EP der chilenischen Black Metaller HENOSIS, im Juli 2014 via, Achtung, Goat Vomits Productions als Tape veröffentlicht; Anfang Dezember nochmal von Blood Harvest als Doppel-7″-EP herausgebracht. Krass, dass jemand im Jahr 2014 noch einen solchen Sound raushaut. „Apotheosis Pulsion CLVI“ klingt so sehr nach Demo aus den späten Achtzigern/frühen Neunzigern, dass es richtiggehend schön sein könnte, würde der dumpfe Kellersound nicht sämtliche Details der Musik verschlucken.
Apropos Musik: Die gestaltet sich in erster Linie als langweilig und bestenfalls mittelmäßig. HENOSIS schaffen es über die komplette Spielzeit von knapp 22 Minuten nicht, auch nur einen einzigen Hinhörer zu bieten. Alles klingt furchtbar trve … aber auch furchtbar ausgelutscht. Das ist Spätachtziger-/Frühneunziger-Proto-Black-Metal jener Sorte, bei der man glücklich ist, dass die zweite Welle dann doch das Ruder übernommen hat. Keine Ahnung, wer sich sowas ins Regal stellt, aber bitte – immerhin ist’s fehlerfrei gespielt. (Ich weiß, es ist müßig, darauf hinzuweisen, aber gerade bei solchen Werken wie dem vorliegenden nunmal keine Selbstverständlichkeit.)
Eine Warnung noch, da ich selber auch drauf reingefallen bin: Wer nun in den Metal-Archives nachschaut und feststellt, dass als einziger „Similar Artist“ die Polen MGŁA angegeben sind, der lasse sich bitte nicht auf Glatteis führen. Die einzige Gemeinsamkeit von HENOSIS und MGŁA ist, dass sich beide Bands öffentlich nur komplett verhüllt zeigen. Das war’s.
Den Opener „The Red Key“ kann man sich auf der Bandcamp-Seite von HENOSIS anhören oder für einen US-Dollar herunterladen.
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