Es mag ja sein, dass ich noch nicht in jene Sphären der Kunst vorgedrungen bin, in denen die Italiener Hemisphere schweben, aber für mich erschließt sich der Wert des Albums „Mind’s Door“ nicht einmal beim zigsten Durchlauf. Progressiver Power-Metal soll geboten werden, man eifert offenbar den Kollegen von Symphony X und Malmsteen nach, mit mäßigem Erfolg. Neo-klassischer Speed-Metal nennt sich das heute, aha. Leider fehlen hier Dinge wie eingängige Refrains gänzlich. Also schon mal kein Abfeier-Metal, aber was dann? Komplexer, progressiver Stuff mit Anspruch? Pustekuchen! Verspielte Melodien, die sich einem erst bei mehrmaligem Hören erschließen? Nein, finde ich nicht! Die Songs sind langatmig und ziehen sich manchmal unerträglich dahin, wenn man konzentriert zuhört. Die an manchen Stellen aufgesetzt wirkende Komplexität lässt viele Songs wirr und hingebastelt erscheinen, außerdem haben die Burschen irgendwie kaum tighte Songs hingekriegt, so dass man den Eindruck nicht loswird, dass die Band nicht so zusammenspielt, wie es eigentlich sein sollte. Gerade wenn sich so etwas wie Atmosphäre aufbauen will, wird das ganze wieder durch einen unverständlichen Einwurf zunichte gemacht. Nur in besseren Songs wie „Shine On“ oder „Black Swan“ gelingt es ansatzweise, die klassischen Metal-Einflüsse mit dem progressivem Anspruch in Einklang zu bringen, und bei „Fly High“ kommen die Speed/Power-Roots sogar ganz eindrucksvoll zum Tragen. Die einzelnen Protagonisten für sich genommen haben sicherlich einiges auf dem Kasten, die Arbeit des Sängers Rob Messina, der schon durch seine Arbeit bei Secret Sphere auffiel, wertet das Album genauso auf wie der Einfluss des Gitarrenvirtuosen Fabio Cerrone, der im Instrumental „The Shade of Akhenaton“ zeigen kann, dass er auch im Alleingang einiges an Stimmung herzaubern kann. Doch leider wirkt die Band nicht richtig zusammen, so dass gesichtsloser, zusammengeschusterter Metal das Resultat ist, Wiedererkennungseffekt gleich null.
wundert mich, denn normalerweise veroeffentlichen Elevate records immer sehr gute Prog Bands (Power of Omens usw.) Scheint wohl auch nicht mehr so zu sein