Helvetets Port - From Life To Death

Review

Geht in Deckung: HELVETETS PORT sind zurück, mit „From Life To Death“ und ohrenscheinlich diversen stolz geschwellten Körperteilen. Knapp zehn Jahre haben die Göteborger Ritter im Zeichen des Metal gebraucht, aber dafür definieren sie mit ihrem aktuellen Streich brennenden Herzens ein neues Genre: „True Rumpel Prog Metal“.

HELVETETS PORT holen mächtig aus

„From Life To Death“ perlt dabei aus jeder Rille der Wille zum ganz großen Wurf, HELVETETS PORT machen es prinzipiell nicht ohne (manchmal metaphorisch) erhobenes Schwert und diverse Richtungswechsel. Innerhalb jedes Songs. Dass sie bei all den mutigen Volten nicht die besten aller Reiter sind, ist dabei gar nicht grundsätzlich das Problem. Wir sind hier nicht bei der Dressur, sondern beim Raubzug, der Verteidigung der Burg und überhaupt immer haarscharf zwischen Leben und Tod unterwegs. Adventure ist das Stichwort und mit Herzblut kann so mancher Wackler zum Earcatcher veredelt werden. Dass nicht immer jeder Ton getroffen wird, geht also durch – und eine Steigerung zum berühmt-berüchtigten Debüt „Exodus To Hell“ ist instrumentell klar auszumachen.

„From Life To Death“ auszumachen, und zwar vor Ablauf seiner knappen Stunde und nicht aus ehrenwerten Gründen (Bierholen, Kingdom-Verteidigung, ritterliche Fortpflanzung), dahin geht dennoch eine traurige im Selbstversuch zu konstatierende Tendenz.

Doch „From Life To Death“ ist nicht ganz for eternity

Problematisch ist nämlich, dass sich HELVETETS PORT auf „From Life To Death“ in ihrem Enthusiasmus zu oft zwischen Zauberwald und brennender Stadt verirren. Die von ihnen enthusiastisch angesteuerten Wegmarken bzw. akustischen Pirouetten ergeben in der Summe zu selten (durchweg) schlüssige Hymnen und ob letztlich fehlender kompositorischer Klasse auch keine wirklich beeindruckenden Underground-Prog-Epen.

Dass von ihnen so forsch durchrittene Land ist dabei ein durchaus von sympathischen Sonderlingen bevölkertes: den ähnlich verrückten, doch geschickteren und auch weniger gerüsteten HÄLLAS, den Grobmotorik-Königen ICE WAR, den grandiosen Jünglingen MIDNIGHT FORCE, den Underground-Magiern BROCAS HELM, auch den allerdings damals schon beeindruckenderen Steinzeit-FATES WARNING. Und natürlich schwebt über der Szenerie stets der Geist der ewigen Helden MANILLA ROAD.

Kurzum: HELVETETS PORT kann man nichts übelnehmen, „From Life To Death“ ist schon irgendwie ein Kleinod – aber eines, das man sich kaum Zeile für Zeile ins Metal Herz brennen wird.

Das folgende „Thunder Ace“ ist einer der cooleren Songs und als hier präsentiertes Demo auch noch nicht von der Güte der Album-Version.

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18.08.2019

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