Helsott - Slaves and Gods

Review

HELSOTT, das ist in der altnordischen Sprache eine allgemeine Bezeichnung für eine tödliche Krankheit. Es ist auch der Name einer Pagan-Metal-Band aus dem sonnigen Kalifornien. Diese ist bereits seit 2010 unterwegs und bringt nun mit „Slaves and Gods“ ihr zweites Album heraus. Bei den Aufnahmen haben die Jungs anscheinend eine ganze Wagenladung an Gastmusikern aus der zweiten und dritten Reihe des Genres eingeladen, beziehungsweise sich deren Beiträge über den großen Teich zuschicken lassen. Prominenteste Teilnehmerin ist sicherlich Masha von ARKONA, Deutschland wird von Dom Crey (NOTHGARD, EQUILIBIRUM) und Björn Friedrichsen (WITHERED MOON) vertreten.

„Slaves and Gods“ – und ein Haufen Gastmusiker

Die Band nähert sich dem Genre und der Thematik durchaus eigenständig. Zwar scheinen WINTERSUN das große Vorbild gewesen zu sein, HELSOTT sind sich aber nicht zu fein, um auch mal ein paar stumpfe Grunz-Passagen einzubauen. Generell versucht die Band auf „Slaves and Gods“ verschiedene Einflüsse unter einen Hut zu bekommen, was vermutlich auch an den vielen Gastmusikern liegt, die in fast jedem Song auftreten. Doch – das muss an der Stelle leider gesagt werden – die Rechnung geht nicht auf.

„Slaves and Gods“ scheitert an seinen eigenen Ambitionen. Zwar ist den Songs anzuhören, dass erfahrene Musiker dahinterstecken, doch insgesamt klingt das Album ein bisschen nach Stückwerk. Freundlich gesagt bekommt der Zuhörer eine kleine Rundreise durch nordische Mythen sowie verschiedene Subgenres wie Death Metal, Power Metal und Pagan Metal geboten. Kritisch ausgedrückt galoppieren die meisten Songs wild davon und haben nur selten eine wiedererkennbare Struktur.

HELSOTT verlieren den Blick aufs Wesentliche

Bereits das eigentlich solide Debüt „Woven“ aus dem Jahr 2014 litt unter einem etwas matten Sound. „Slaves and Gods“ hat es etwas besser getroffen, doch drohen dieses Mal die orchestralen Parts den Rest der Instrumente ein Stück weit zu verschlingen. Generell ist dem Album anzumerken, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg aufgenommen wurde, wodurch die Sound-Qualität etwas schwankt.

Es bleibt eine solide Platte, der man die Fähigkeiten der teilnehmenden Musiker zwar anhört, die aber nicht wirklich wie aus einem Guss wirkt. Dass die Band es auch simpel und knackig kann, beweist sie auf dem Song „Honour thy Valkyrie“ und mit dem TOM PETTY-Cover „Runnin‘ Down A Dream“. Ganz ohne Gastmusiker gelingt HELSOTT schnörkelloser aber dennoch musikalisch gehaltvoller Pagan Metal. Davon das nächste Mal bitte mehr.

05.10.2018
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