Musizierende Heiden aus Thüringer Landen scheinen immer emsig bemüht zu sein, neuen paganen Heidenstahl zu schmieden, doch das hat zum Nachteil, dass bei so viel Angebot auch viel Durchschnittsware abgeliert wird.
HELRITT gehören mit ihrem Debüt „Trotzend Dem Niedergang“ zu den Kandidaten, die der heimischen Konkurrenz leider nicht gewachsen sind. Obschon die Band mit namhaften Künstlern aus dem Dunstkreis von MENHIR, XIV DARK CENTURIES und SURTURS LOHE aufwartet, schaffen es die Jungs nicht, ein qualitativ hochwertiges, in sich geschlossenes Werk abzuliefern.
Das Debütalbum zeigt noch große Qualitätsunterschiede auf. Während das Songwriting und die sägenden Gitarren durchaus überzeugen, ist die Produktion defizitär und das Schlagzeug eintönig und blechern. Doch Songs wie „Wotans Esch“ und „Ehrenvoller Weg“ zeigen, dass es auch anders zu gehen scheint. Beide Songs haben im Grunde Ohrwurmcharakter und Wiedererkennungswert, wäre da nicht der austauschbare und wirklich uninspirierte Kreischgesang und die schwachbrüstigen Cleanvocals. Leute schmeißt den Sänger raus!
Die Texte beschäftigen sich mit nordischer Mythologie und, wie könnte es anders sein, mit der thüringischen Heimat. Sie gehören schon eher zu den Stärken der Band. Ansonsten bleibt zu erwähnen, dass allein das Outro „Windsang“ auf ganzer Linie überzeugt, denn es ist ein Instrumental – kein mangelhafter Gesang, keine stumpfen Drumeinlagen.
Fazit: Ich bin enttäuscht, denn die fünf Ostdeutschen bieten einen etwas zu schwachen Einstand und das, obwohl sie in ihren ursprünglichen Bands Großes vollbracht haben! Sicherlich gibt es Lichtblicke, doch ob die Jungs ihr Potenzial ausbauen, ist fraglich. Schauen wir erst mal, was das zweite Album zu bieten hat.
Kommentare
Sag Deine Meinung!