Helreidh - Fragmenta

Review

Verdammt! Schön langsam aber sich schlägt das Alter (genauer gesagt, die dazu gehörige Vergesslichkeit) bei mir einfach gnadenlos zu! Auch wenn mir der Bandname HELREIDH geläufig ist und ich mit Sicherheit weiß, dass sich auch in meinem heimischen Archiv Material dieser Italiener befindet, wollte mir partout nichts weiter zu diesem Thema einfallen.

Also kurzerhand „Nachhilfe“ bei mir selbst eingefordert und siehe da: Ein kurzes Überlegen, ein plötzliches Dämmern und auf einmal ist das Langzeitgedächtnis wieder aktiviert und meine Erinnerungen an HELREIDH wieder da. „Memories“ nannte sich das (von mir damals zusammen mit weiteren Exponaten der italienischen Prog-Szene wie „The Divine Comedy“ von BLACK JESTER bei „Hellion Records“ erstandene) Debüt und war von edlem Prog Metal in symphonisch angelegter Version mit reichlich Melodien geprägt, ehe die Burschen einige Zeit später mit der EP „Fingerprints of the Gods“ nachlegten und sich darauf deutlich vielschichtiger, aber auch sperriger präsentierten.

Ohne mich und meine Vergesslichkeit hier rechtfertigen zu wollen, habe ich die Mailänder danach allerdings völlig aus dem Radar verloren, sodass es mich wirklich überrascht hat, dass mit „Fragmenta“ nun das berühmt-berüchtigte dritte Album der Band vorliegt. Und dieses reiht sich nach meiner „Auffrischungsimpfung“ in Sachen HELREIDH ganz gut in den Reigen der erwähnten Scheibletten ein. Dominiert wird die Chose von herrlich melodischen Progressive Metal-Kompositionen, die ihre Provenienz immer wieder offenbaren und an weitere, wohl ebenso ein wenig in Vergessenheit geratene Italo-Helden wie die erwähnten BLACK JESTER oder MOONLIGHT CIRCUS denken lassen.

Darüber hinaus aber kredenzt die runderneuerte Truppe, zu der neben den verbliebenen Gründungsmitgliedern Yorick (Gitarre) und Luca Roggi (Schlagzeug) nunmehr die Herren Max Bastasi (Gesang, auch noch bei den aus Venedig stammenden GREAT MASTER am Start), Aligi Pasqualetto (k) und Francesco „Frana“ De Paoli (Bass, der zuvor den Power Metallern von RAISING FEAR den Viersaiter rupfte) jedoch auch immer wieder atmosphärisch ansprechend umgesetzte, komplexe und symphonischen Einschübe, die von der Machart her wohl auch AYREON gut zu Gesichte stehen würden.

Ein wahrlich edles Teil eleganter Prog-Kunst, das jedoch offenbar doch nicht wirklich den „Status Quo“ dieser Truppe repräsentiert, sondern – wie der Titel bereits erkennen lässt – eine Art „Stückwerk“ der bisherigen Bandgeschichte darstellt. Man darf also gespannt sein, was da noch so auf uns zukommt…. Welcome back HELREIDH!

07.11.2012
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