Was das Soloprojekt HELLVETO, hinter dem der Pole Filip Mrowiński steckt, in 17 Jahren auf die Beine gestellt hat, ist auf dem Papier absolut beeindruckend. „Damnaretis“ komplettiert ein Dutzend Alben in etwa zehn Jahren, und da ist eine Vielzahl an Splits, Demos und dergleichen noch nicht mit eingerechnet. Da möchte man doch annehmen, dass es HELLVETO wenigstens zu einer echten Undergroundgröße gebracht hat, wenn schon nicht zu mehr. Meines Wissens nach ist das aber nicht so. Und jetzt weiß ich auch, wieso.
Denn: „Damnaretis“ ist sicherlich ein ambitioniertes Werk für ein Soloprojekt. Nicht nur hat Mrowiński tatsächlich alles auf der Platte selbst eingespielt und produziert und sich dabei hörbar Mühe gegeben. Auch die musikalische Anlage, moderaten Black Metal mit etwas Pagan-Vibe und einigen traditionellen Folkinstrumente und Percussions zu kreuzen („Syreni Plasz“) und mit orchestralen Elementen anzureichern (wie in „Sznur Odkupienia“), ist durchaus nicht der leichteste Weg. In den besten Momenten reicht „Damnaretis“ atmosphärisch damit an die blassesten Momente von NEGURA BUNGET heran. Auch kommt wegen der durchgehend polnischen Texte, die ziemlich knurrig, aber leider stimmlich recht eindimensional vorgetragen werden, eine vorsichtige Erinnerung an die fantastischen SACRILEGIUM auf. Überhaupt wirkt „Damnaretis“ älter, verschrobener und knochiger, als es ist, und darüber hinaus atmosphärisch typisch slawisch. Eigentlich also keine uninteressante Platte.
Aber: Weniger spannend ist, dass trotz des langen Anlaufs von elf Albumvorgängern tatsächlich kein einziger durchgehend gelungener Song auf der Platte gelandet ist. Alle zehn Tracks klingen seltsam gleichförmig und kaum greifbar, und selbst nach mehrmaligem Hören bleibt von der kruden Stilmischung wenig hängen, was vor allem an den schrägen Strukturen liegt. Die Produktion ist, wenn auch gut austariert bei dieser Vielzahl verschiedener zeitgleich agierender Instrumente, relativ blass und lässt vor allem den Gitarren wenig Luft.
Auf jeden Fall aber, wenn man sich damit beschäftigen möchte, fordert „Damnaretis“ mächtig und ist nichts, das man beim Staubwischen begreifen könnte. Immerhin aber lässt sich sagen, dass die Entscheidung, mal zwei Jahre an einem Album zu arbeiten, positiven Einfluss auf die Qualität hatte.
toll, dass ihr so nen Nazispacken auf eurer Seite Raum einräumt. Kopfschüttel.
Dafür haben wir dir ja auch Platz zum Kommentieren eingeräumt, näch?