Yeah, Rott´n Roll! Nuclear Blast´s Leute haben wieder einmal den richtigen Riecher gehabt und liefern ordentlichen Nachschub für Fans von SCHEITAN, THE EVERDAWN oder GATES OF ISHTAR. HELLTRAIN nennt sich die Truppe, die nach ihrer „The 666“-EP nun ihr richtiges Album „Route 666“ als Debüt feiern können. Feiern im wahrsten Sinne des Wortes, den was die drei Jungs hier abliefern, ist nicht von schlechten Eltern. Straighter Rock´n Roll verpackt in einer pikanten Deathmetal-Hülle. Groovig, dreckig und gnadenlos arschkickend. Das sind HELLTRAIN! Produziert wurde das Album von Daniel Bergstrand, der vor allem für seine Arbeiten für DARKANE und IN FLAMES bekannt ist. Das Resultat ist ein ordentliches Werk, das innovativ und eigenständig ist, sowie sehr viel Charakter hat. Unvergleichlich mit anderen Bands der Sorte, scheint man HELLTRAIN schon seit langem zu kennen. Man schließt die Band schneller ins Herz, als einem lieb ist. Die Band hat Attitüde, einen unverkennbaren Stil und ein noch nicht vorhersehbares Potenzial. Mit „Route 666“ hat die Band ihren Einstand, der so wirkt, als hätte man THE DOORS und ihrem Geklimper auf der Hammondorgel einen wahrlich teuflischen Einlauf verpasst. Ein Album mit dem man gerne die Heckscheiben aus dem Auto fliegen lässt und die Bestätigung, dass Schweden nach wie vor sehr gute Bands aus dem Ärmel schütteln kann. Melodisch wie man es von den Göteborg-Crew´s gewöhnt ist, groovig und vor allem rau und sehr ungeschliffen. Genau so sind HELLTRAIN! So und nicht anders und sollten Nuclear Blast diesmal nicht versuchen, dieser Band ihren eigenen Willen aufzuzwingen, wird uns mit dieser Mannschaft hoffentlich eine einzigartige Band erhalten bleiben.
Was für ein Album. Die Jungs rotzen rein, dass alles zu spät ist. Party, party, party und Dosenbier. Mit oder ohne diese Zutaten: Dieses Album ist der Hammer und sollte in keiner Sammlung fehlen!
Klar, die Platte macht Spaß. Doch nach den bereits genannten positiven Aspekten sollte man auch mal die Schattenseiten erwähnen. Der Drumsound klingt arg klinisch, außerdem spielt Oskar Karlsson (obwohl er als echter Könner gilt) arg eindimensionales Bumm-Zack-Bumm-Zack. Die Lieder rocken und gehen ins Ohr, klar. Aber gegen Ende wiederholen sich doch einige Ideen. A propros weiderholen: Die Refrains wiederholen sich teilweise auch ziemlich oft. So, das musste mal gesagt werden. Ansonsten ist das Album aber keinesfalls schlecht.
Es ist eine Ewigkeit her, dass mich ein Album schon beim ersten Durchlauf derart gepackt hat wie HELLTRAIN es mit "Route 666" mühelos schaffen. Die Schweden aus Lumea haben es sich zur Aufgabe gemacht, dem melodischen Death ’n‘ Roll zu frönen – und das machen sie sowas von verdammt gut! Death ’n‘ Roll schien sich zu dieser Zeit sowieso im Auftrieb zu befinden, bereits THE DUSKFALL präsentierten auf ihrem ein Jahr zuvor erschienen Werk "Source" und dessen Titeltrack, wie geil dieses Genre sein kann. HELLTRAIN widmen sich hunderprozentig diesem interessanten Untergenre und produzieren dabei einen Hit nach dem anderen. Allein die Songs 1 bis 4 gehen schon beim ersten Durchgang sofort ins Ohr, Simplizität, Geradlinigkeit und Killermelodien sei Dank. Wer hier nicht in irgendeiner Weise abgeht, darf sich nicht Metaller nennen! Und auch wenn man in der zweiten Albumhälfte etwas nachlässt und die ganz großen Songs nur noch mit der Bandhymne (geile Hammondorgel!) und dem fast schon melancholischem ‚Sleepless‘ kommen, so hat man hier doch ein insgesamt sehr beachtliches Debütalbum gezeigt, das imo nur knapp an der 9 vorbeischrammt. Denn auch wenn sich HELLTRAIN mit der kompletten Reduktion ihrer Musik auf allein dieses Genre ein ziemlich enges Korsett geschnürt haben, versuchen sie, so viel wie möglich Abwechslung ins Ganze zu bringen – was ihnen auch häufig gelingt. Nur eben nicht immer, so hört man dann doch die ein oder andere Wiederholung und es fehlt insgesamt auch an Tiefe. Letztendlich überwiegen jedoch klar die positiven Eindrücke. Vor allem der Titeltrack und ‚The Helltrain Coven‘ sind astreine Metal-Songs, die man mal gehört haben muss.