Classic Rock aus Schweden – mal wieder. Aber halt, auch wenn HELLSINGLAND UNDERGROUND auf ihrem vierten Album „Understanding Gravity“ gewiss einige Parallelen zu Kollegen wie GRAVEYARD aufweisen mögen, sind die Gemüter dieser Schweden definitiv sonniger gestimmt, was sich natürlich auch auf die Musik auswirkt.
Die ist schön luftig und locker gehalten, quasi GRAVEYARD mit Luftballons, wenn man denn so albern sein möchte. Dazu wirbeln HELLSINGLAND UNDERGROUND auf „Understanding Gravity“ natürlich mit allerhand Einflüssen nur so um sich, neben DEEP PURPLE und – natürlich – LED ZEPPELIN darf man sich auch mitunter an LYNYRD SKYNYRD, die BEATLES und CHICAGO erinnert fühlen, während die Gitarren Jimi Hendrix atmen. Das ganze hat einen bombastischen Gute-Laune-Faktor, sodass die Sonne förmlich aus der Anlage scheint. Dank der warmen Produktion kommt richtiges Frühlings-Feeling rüber. Zieht Euch nur mal „No Regrets“ oder „Golden Haze“ herein – herrlich, da schmeckt das kühle Blonde unter freiem Himmel gleich dreimal so gut, da bekommt man richtig Lust, den Grill anzuwerfen, ein paar dicke Steaks aufzulegen und zu feiern.
Ein paar graue Wölkchen sind auf „Understanding Gravity“ aber doch zu vermelden, zum Beispiel, wenn HELLSINGLAND UNDERGROUND bei „How Lonely Must It Be Being You“ fürchterlichen Schmalzgitarrenpop produzieren und dabei frappierend an den PLAIN WHITE T’S-Hit „Hey There Delilah“ erinnern. Das folgende „Reincarnated The Same As I Ever Was“ überzeugt zwar mit seinem nicht ganz so ohrenschmeichelnden weil erfrischen komplexen Rock, ist mit seinen sechs Minuten aber ein kleines Stück zu lang – oder eben nicht komplex genug.
Kleine Schönheitsfehler, mit denen sich potentielle Hörer arrangieren müssen. Wer jedoch sonnigen Rock hören möchte, ist bei HELLSINGLAND UNDERGROUND goldrichtig und sollte „Understanding Gravity“ definitiv antesten.
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