Hellryder - The Devil Is A Gambler

Review

Musiker in einer Band wie GRAVE DIGGER mit ihrer 41jährigen Geschichte, durchlebten verschiedene Phasen in ihrem Banddasein. Natürlich gingen und kamen Bandmitglieder, aber auch der Sound veränderte sich über die Jahre. So waren die frühen Jahre geprägt vom klassischen Heavy Metal mit Werken wie „Witch Hunter“ und „Heavy Metal Breakdown“. Die zweite Phase war sehr kurz und lief unter dem Namen DIGGER mit dem Release von „Stronger Than Ever“ im BON JOVI-Gewand und dem offiziellen Ende von DIGGER beziehungsweise GRAVE DIGGER. Ein weiterer Name in der Geschichte von GRAVE DIGGER ist HAWAII, wo Uwe Lulis, Chris Boltendahl und zwei weitere Musiker in Eigenregie „Bottles And Four Coconuts“ auf Kassette aufnahmen. Aus HAWAII reformierte sich wiederum GRAVE DIGGER, wie man die Truppe heute kennt und lieferten mit „Tunes Of War“ und „Excalibur“ ihre bisher erfolgreichsten Scheiben. Das Projekt HELLRYDER greift mit „The Devil Is A Gambler“ auf die erste Schaffenszeit von Boltendahl und seinen Mitstreitern zurück.

„The Devil Is A Gambler“ platziert sich zwischen „Heavy Metal Breakdown“ und „Witch Hunter“

Im Gegensatz zu GRAVE DIGGER gibt es bei HELLRYDER andere Musiker zu hören. Von GRAVE DIGGER sind Chris Boltendahl am Mikro und Axel Ritt an den Saiten am Werk. Die Drums bearbeitet Tim Breideband (ex-FREEDOM CALL und BONFIRE), den Bass zupft Steven Wussow (ORDEN OGAN, ex-XANDRIA). Warum nicht die gesamte GRAVE DIGGER-Besetzung dabei ist, erläutert Axel Ritt im Interview.

Der „Hellryder“ eröffnet den Longplayer, klassischer Heavy Metal, allerdings mit etwas überraschenden Vocals. Das hier Chris Boltendahl singt, würden Hörer eher nicht vermuten. Die Stimme hat nichts mehr mit den 80ern zu tun, aber auch genauso wenig mit dem bekannten krächzenden GRAVE DIGGER-Gesang der vergangenen Jahrzehnte. „Sacrifice In Paradise“ drückt mehr aufs Tempo, „Night Rider“ liefert einen Ohrwurmrefrain. „The Devil Is A Gambler“ versetzt Hörer zurück in die 80er Jahre mit reichlich Wah-Wah- und Halleffekten.

So rockt die Band sich durch das Werk im Stile der 80er Jahre. Ob „Jekyll & Hyde“, „Faceless Jesus“ oder „Chainsaw Lilly“: Die Combo liefert klassischen Metal ohne größere Abwechselung oder besondere Merkmale. „I Die For You“ lässt beim Refrain kurzzeitig aufhorchen, „Bad Attitude“ erinnert teilweise an einen Kopierversuch Richtung Lemmy & Co. „Passion Maker“ kommt im Mid-Tempo daher, „Harder Faster Louder“ bewegt sich in die gegenteilige Richtung und ist als Slogan von MOTÖRHEAD und dem Wacken Open Air bestens bekannt. Der Bonustrack „I Don’t Wanna Die“ beendet mit reichlich Klischee im klassischem Gewand die Scheibe.

HELLRYDER richten sich mit ihrem Debüt an Fans der Anfangszeit von GRAVE DIGGER   

Das Projekt HELLRYDER liefert mit „The Devil Is A Gambler“ ein solides Langeisen im Stil der 80er Jahre. Die Masse der Songs schafft es nicht, sich im Ohr festzusetzen. Der ein oder andere hervorstechende Moment ist bei zum Beispiel „The Devil Is A Gambler“ oder „Night Rider“ zu finden, hat aber insgesamt Seltenheitswert. So dürfte das Debüt primär etwas für Anhänger des 80er Jahre Metalls sein, ohne das HELLRYDER an die Klasse der frühen GRAVE DIGGER Werke wie „Heavy Metal Breakdown“ oder „Witch Hunter“ herankommen.

21.05.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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