Ich muss ehrlich gestehen, dass „No God Above, No Devil Below“ meine erste Berührung mit HELLLIGHT ist, obwohl die Brasilianer bereits seit 1996 aktiv sind und das aktuelle Werk auch schon ihr viertes Album ist. Aber im Doom Metal gibt es einfach auch nach zig Jahren immer wieder neue Perlen zu entdecken, und glücklicherweise gibt es mit Solitude Productions auch ein Label, welches immer wieder mit amtlichen Bands das Genre bereichert.
HELLLIGHT aus São Paulo spielen eine Mischung aus (weniger) Funeral- und (mehr) Death-Doom-Metal mit Gothic-Schlagseite, wobei sie sich für eine sehr melodische Variante entschieden haben. Das Klangbild ist nicht zu tragisch, dunkle Gitarrenharmonien stehen ausladend im Fokus, dazu gesellen sich dezent sphärische Keyboardteppiche, beschaulich akustische Gitarrenklänge, die Rhythmen sind genretypisch schleppend, aber nicht zu wuchtig, das Schlagzeugspiel ist sehr einfach gehalten und klingt synthetisch. Die Riffs sind recht prägnant und nicht zu monoton, leider klingt die Gitarre im Gesamten etwas dünn. Die Stimme pendelt von tiefen Growls, die ruhig etwas deftiger hätten sein können, über klagend klarem Gesang bis hin zu leisem Flüstern. Die Atmosphäre ist düster, träumerisch und melancholisch. HELLLIGHT verwenden auf dem epischen „No God Above, No Devil Below“ also die typischen Stilelemente, können aber gerade mit dem hervorragend guten klaren Gesang sowie den starken Gitarrenleads Akzente setzen. Die Brasilianer klingen verhältnismäßig eingängig und nicht zu tragisch, weniger heavy, mehr Melodie. Irgendwo zwischen FUNERAL und TRISTITIA.
Alles in allem ist „No God Above, No Devil Below“ ein wirklich gutes, stimmiges Album geworden, wenn auch nicht der große Wurf, dafür krankt es einfach an noch Einigem in Sachen Produktion sowie einer stärkeren Umsetzung. Trotzdem, HELLLIGHT habe ich ab jetzt auf dem Zettel!
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