HellLight - Funeral Doom
Review
Das Licht der Hölle leuchtet uns in diesen Tagen den Weg in den brasilianischen Dschungel. Oder davon weg, das ist eine Frage persönlichen Ermessens.
Nach ihrem Demo „Fear No Evil“ (1998) und ihrem Debütalbum „In Memory Of The Old Spirits“ (2005) legt das vierköpfige Trio (Laut Presseinfo drei Leute, laut CD-Booklet vier- Verwirrung stellt sich ein!) nun sein zweites Album nach. Wer den Titel genau gelesen hat und sich auf eine Funeral Doom-Platte freut, wird hier jedoch enttäuscht.
Klar, irgendwie ist das schon Doom, was HELLLIGHT spielen. Aber eben doch recht melodisch, keinesfalls so finster und abgrundtief böse wie z.B. THERGOTHON, WORSHIP oder MOSS. Kein ausufernder, von Rückkopplung und Gesangsfetzen durchsetzter, ver- und vor allem zerstörerischer Soundtrack für Selbstmord, Hausputz oder Zahnwurzel-OP. Eben kein Funeral Doom (Ja, ich weiß, meine Schubladen!). Im Gegenteil, HELLLIGHT machen für Doomverhältnisse recht kompakte Songs rund um die zehn-Minuten-Marke, leider ohne Abwechslung und erwähnenswerte Highlights.
Dabei verstehen HELLLIGHT es durchaus Atmosphäre zu erzeugen. Allerdings kann auch die schönste Atmosphäre auf Dauer langweilen, wenn sie von den immer wieder gleichen Keyboardmelodien bei immer weider gleichem Tempo immer wieder gleich reinszeniert wird.
Mann! Eigentlich darf man eine brasilianische Metalband, die nicht SEPULTURA heißt, nicht verreißen. Finde ich. Wenn die Jungs allerdings nur mit einer pupslangweiligen Durchschnittsdoomplatte über den großen Teich kommen haben sie hierfür aber auch kein Lob verdient.
Wer ein gutes Herz und etwas Geld übrig hat und darüber hinaus gern eine Band aus dem Sambaland unterstützen möchte, sollte sich hiermit beeilen. Denn trotz allem Gemecker meinerseits dürften die 666 Exemplare dieses Tonträgers schon bald vergriffen sein.
HellLight - Funeral Doom
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Doom Metal |
Anzahl Songs | 7 |
Spieldauer | 79:43 |
Release | 2008-06-06 |
Label | Ancient Dreams Records |