Helldriver - Mädchen Mit Motorsägen

Soso, HELLDRIVER sind also das nächste große Ding, wenn man dem pseudoironischen Infozettel Glauben schenken darf. Vielleicht helfen die Rockerchicks mit Kettensägen auf dem Cover ja, musikalisch kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass das etwas wird, der simple Rock’n’Roll der Hamburger, mit seinen doch recht unlustigen Texten, spricht nicht unbedingt für einen baldigen Erfolg. Wobei, vielleicht ist es ja gerade das, was die Masse hören will?

Für mich ist “Mädchen mit Motorsägen“ bestenfalls durchschnittliche Hausmannskost, irgendwo zwischen DIE ÄRZTE und typischem Studentenrock, zu dem auf Uniparties auch der verklemmteste Biologiestudent mal richtig rocken kann. Die Songs sind allesamt recht simpel aufgebaut, basieren, natürlich, auf Gitarre, Bass, Drums und Gesang, wobei der Sänger Swingo ganz klar im Vordergrund steht. Sowohl soundtechnisch als auch musikalisch, die Songs leben vom zugegebenermaßen guten Gesang des Herren.

Doch auch wenn die Stücke recht eingängig sind, bleibt bei mir dennoch nichts hängen, das Album ist zu bieder für ein Rockalbum, da helfen auch die Mietzen aus dem Booklet nichts. Stücke wie “Mein pöbelhaftes Verhalten“ bieten einfach nichts, was man nicht schon einmal gehört hat, auch das Textkonzept von “Ich bin dagegen“ gab es, wenngleich auch wesentlich subtiler, schon einmal von einer anderen deutschen Band, Ihr wisst, wen ich meine.

Nee, so richtig warm werde ich mit diesem Album nicht. Die Songs nicht rockig, die Texte nicht witzig genug. Vielleicht habe ich einen anderen Anspruch an Humor und Musik, vielleicht gibt es viele crazy Leute, die dieses Werk als ganz verwegenen und gelungen ansehen, vielleicht ist “ Mädchen mit Motorsägen“ aber auch einfach tatsächlich nur ein biederes Rockwerk, welches die Welt nicht unbedingt braucht? Wer Hamburger Schule light genießen will, darf zuschlagen.