Hellburst - Chomolungma
Review
Für Liebhaber angeschwärzter Thrash-/Speednummern war 2024 in jedweder Hinsicht ein absolutes Sahnejahr. HELLBUTCHER, MAYHEMIC, BÜTCHER – die Liste hervorragender Neuveröffentlichungen in diesem Sektor scheint schier endlos. Und doch sollte die Zeit vor der nächsten Releaseflut im anlaufenden Jahr für eine weitere honorable mention genutzt werden: „Chomolungma“, das Debüt der fränkischen HELLBURST. Das Quartett stammt aus Bamberg, und damit aus dem riesig erscheinenden Dunstkreis jener Kapellen, die immer mal wieder im Frühprogramm der jeweiligen Braincrusher-In-Hell-Ausgaben auftreten. So in diesem Fall auch im Jahr 2022 geschehen.
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Im Line Up der Band laboriert offenbar lediglich Bassist InfernalOverkiller noch in weiteren Underground-Projekten im nördlichen Bayern, während seine drei Mitmusiker noch weitgehend unbeschriebene Blätter sein mögen. Das ist an dieser Stelle aber auch gar nicht so wichtig, denn „Chomolungma“ lebt von seiner absoluten Räudigkeit, wobei es kaum erwähnenswert erscheint, dass Stücke wie „Die Ersten Toten“ in seinem Auftakt manchmal etwas hölzern klingen. Musikalisch haben sich HELLBURST vor allem in der frühen südamerikanischen Historie umgeschaut und greifen nach dem verseuchten Erbe, welches Bands wie SARCOFAGO oder VOLCANO hinterlassen haben.
Die ungezügelte tribale Aggression, welche die Vorbilder in ihren Hochzeiten so kompromisslos auf Rundling gepresst haben, geht den Franken zwar noch ein wenig ab, doch alles in allem ist „Chomolungma“ ebenfalls keine herzliche Scheibe. Insbesondere das böse Gekeife von Frontmann VulkanikVoiceViolator schluckt Atmosphäre, kaut diese mit fauligen Zähnen durch und spuckt sie in die nächstbeste düstere Ecke. Nichtsdestotrotz agieren HELLBURST über die knappen 40 Minuten etwas zu kontrolliert und kompositorisch simpel, um hier wirklich ganz groß aufhorchen zu lassen.
Es fehlt die Sprengkraft
Auch die beiden überlangen Tracks „Noche Triste“ und „Chomolungma“ bergen letztlich zu wenig inhaltliches Potential, obgleich die Band beim Titeltrack nach hinten heraus gehörig auf die Bremse tritt und eine schleppende Komponente einzubringen versucht. Unterm Strich ist das Debütwerk von HELLBURST eine recht ordentliche und runde Sache geworden, für deren Entwicklung aber etwas mehr entfesselte Sprengkraft wünschenswert wäre.
Hellburst - Chomolungma
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Blackened Thrash Metal |
Anzahl Songs | 9 |
Spieldauer | 38:09 |
Release | 22.03.2024 |
Label | Fucking Kill Records |
Trackliste | 01. Nekropoison (03:48) 02. Apocalyptic Rape Cult (04:31) 03. Die Ersten Toten (04:36) 04. Anchorite (02:29) 05. Deathless (03:58) 06. Extrinsic (03:00) 07. Noche Triste (05:49) 08. Criminal Justice Through The Ages (03:31) 09. Chomolungma (06:27) |