Hell:on - Once Upon a Chaos
Fabian Schneider 
Ein ansprechendes Scheibchen veröffentlichten vor kurzem die ukrainischen Schnetzler von HELL:ON. Dass man als Band heutzutage Death Metal mit Thrash mischt, ist zwar keine Seltenheit mehr – stellt man sich dabei allerdings so geschickt an, wie HELL:ON auf ihrem neuen Album „Once Upon A Chaos“, kann dieses Genre durchaus noch überraschen.
HELL:ON spielen nicht den typischen Death/Thrash nach Schema F, sondern drücken dieser Sparte ihre eigene Marke auf. Der erste Beleg dafür ist der Gesang von Olexandr Bayev. Statt Screams und Growls von der Stange bietet der Sänger einen kernigen, rauhen Klargesang, welcher sich gut in das positive Gesamtbild des Albums einfügt. In Songs wie dem Opener „Filth“ erinnert dieser nicht selten an Bands wie INQUISITION. Nebst gutem Gesang haben HELLL:ON überzeugende, fetzige Riffs am Start, welche ihre Wurzeln fast immer im Death Metal haben. Das hindert die Herren Tony Alien und Hellion nicht daran, die eine oder andere catchy Melodie einzubauen, welche sich als gelungene Abwechslung zum allgemeinen Gesäge in den Gehörgängen festsetzt.
Der Thrash kommt in Titeln wie „Curse Of Flesh“ aber nicht zu kurz. Der drückende Anfangspart könnte so auch auf einem alten THE HAUNTED-Album stehen. Kurz eingespielte, fernöstliche Gesänge erinnern im folgenden Part an die Orient-Deather NILE. Der überragende Rausschmeißer „I Am God“ steht ganz im Zeichen dieser orientalischen Atmosphäre. Beginnend mit Flöten und einer malignen Stimmung, entfaltet sich der Song während seiner sieben Minuten zu einem überzeugenden Gefüge der dunklen Klänge.
Ich denke zwar, dass HELL:ON das Potential haben, um noch mehr aus ihrer Musik herauszuholen, denn Titel wie „Obliteration“ kommen im Vergleich zum Rest belanglos daher. Ein tolles Werk ist „Once Upon A Chaos“ dennoch. Mit einem Stil, der HELL:ON von der riesigen Masse an Death-/Thrash-Bands abhebt, geschickt eingesetzten Samples und der unterschwelligen, fernöstlichen Stimmung werden HELL:ON vor allem Fans von Bands wie NILE gefallen. Reinhören lohnt sich allemal.
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