Hell:On - Hunt

Review

Außer Nachrichten über Umsturzaktivitäten, Rebellionen und entrückte Präsidenten, erreichte uns dieser Tage aus der Ukraine auch eine neue Scheibe von HELL:ON, die mit „Hunt“ ihre vierte Vollzeitplatte auf die Welt losgelassen haben. Geboten wird technisch durchsetzter Thrash Metal, der mit einer starken todesmetallischen Einfärbung daherkommt.

HELL:ON machen in den knapp 33 Minuten absolut keine Gefangenen und gehen stets temporeich zur Sache. Bei keinem einzigen der neun Stücke wird auch nur einmal die Geschwindigkeit ernsthaft gedrosselt, sodass man leider beim Hören „Hunt“ alsbald eine sich einstellende Monotonie bescheinigen muss. Dies fördert eine gewisse Unkonzentriertheit, die sich im Laufe des Genussprozesses beim Hörer einschleichen kann und ihn somit schnell in andere Gefilde des Lebens abschweifen lässt. Einzig „Beyond Reality“ vermag sich mit seinem starken Einstiegsriffing über längere Zeit im Gehör festzusetzen.
Bleibt man aber bei der Sache, wird man feststellen, dass die Jungs auf ihren Instrumenten einfach eine klasse Leistung abliefern. Absolut tighte Riffs und wunderbar verwuselte Soli stehen hier neben einem absolut arschtretenden Schlagzeuggewitter. Gesang und Bass leisten ihr Übriges. Besonders Ersteres lässt durch den einen oder anderen Gangshout ein gewisses Hardcoreflair entstehen. Diese Leistungen an sich lassen nur leider noch keine grandiosen Songs entstehen, die man, wie schon erwähnt, leider vergebens suchen wird.

Positiv hervorzuheben ist die Produktion, welche die individuellen Leistungen der Musikanten in ein anständiges Licht rückt. Das Schlagzeug donnert und die Gitarren rollen und grollen, wie es sich gehört. Besonders gelungen ist der Basssound – trocken und knackig ist er der unumstrittene Lichtpunkt der gesamten Scheibe. Für ein Metalalbum ist dies ein ziemlich seltener Umstand.

Abschließend bleibt zu sagen, dass HELL:ON mit „Hunt“ ein akzeptables Album gelungen ist, welches zwar ausgezeichnet produziert ist und auch keine Fragen bezüglich der musikalischen Qualitäten der Herren aufkommen lässt, andererseits aber ohne fesselndes Liedgut daherkommt. Wer aber selbst den belanglosesten SLAYER-Alben etwas abgewinnt, kann hier in aller Ruhe ein Ohr riskieren, denn diese Scheibchen steckt „Hunt“ allemal in die Tasche.

29.01.2014

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