Hell:On - Age To Oblivion

Review

In der Ukraine gelten HELL:ON (die zuvor als HELLION unterwegs waren) als eine der bekanntesten Bands überhaupt, wobei man es speziell, wenn von Thrash die Rede ist, mit einem der Genre-Häuptlinge des Landes zu tun hat. Seit 2005 treibt das Quintett sein Unwesen unter dem aktuellen Banner in der heimatlichen Szene und hat es dabei mittlerweile auch weit über die Grenzen hinaus zu Konzerten gebracht.

Auch die Liste jener Formationen, mit denen HELL:ON bereits die Bretter teilen durften liest sich imposant und reicht von ARCH ENEMY über NAPALM DEATH bis hin zu FEAR FACTORY, MEGADETH und SODOM. Auch stilistisch scheint diese Zusammenstellung durchaus passendend, denn das Quintett lässt seinen Thrash ungemein harsch im Anschlag ertönen und weiß seine Tracks mit reichlich fetten, teilweise an KREATOR erinnernden Riffs zur Geltung zu bringen. Durch den teilweise eher gutturalen Gesang von Alexander Baeov lässt sich obendrein auch immer wieder ein dezenter Death Metal-Anstrich ausmachen, dennoch behält der produktionstechnisch unterkühlte und mechanisch angelegte Thrash eindeutig die Oberhand.

Dieser kommt des Öfteren auch mit einer ordentlichen Schippe Groove daher und lässt den Zuhörer deswegen – wie beispielsweise bei der Abrissbirne „Let It Feed“ – an Formationen wie CHANNEL ZERO denken. Als Gast haben sich die Burschen passenderweise Jeff Waters eingeladen, der in „My Doll“ quasi den Bezug zur „alten (Thrash) Schule“ herstellt, während es ansonsten in diesem Track eher neumodisch in Richtung FEAR FACTORY zugeht.

Doch bei aller Heftigkeit mit der die Ukrainer zur Sache gehen, scheint es ihnen auch an Humor keineswegs zu mangeln, womit vielleicht nicht jeder gerechnet hätte. Allen voran zu erwähnen ist das selbstironische, programmatische „Punk Guys“, das logischerweise mit Old-School-Punk/ VENOM / MOTÖRHEAD-Schlagseite daherkommt, aber auch „Satan“, der für exakt 7:06 (also eigentlich 6:66) Minuten besungen wir,d sorgt wohl für so manches (diabolisches, logo) Schmunzeln.

Ein gelungenes Stück Thrash, von einer Band, die für alle Richtungen offen zu sein scheint, aber dennoch genau weiß, was sie will. Respekt!

02.09.2012
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