Mal im ernst, ich hab schon Power Metal Bands ne 8/10 gegeben die sich deutlich weniger Mühe bei ihrer Musik gegeben haben als Helion. Das Problem bei diesem finnischen Sextett ist einfach dass die eine Hälfte des Albums nicht funzt, während sich die andere bis zum Erbrechen geil und gleichzeitig filigran den Weg frei fetzt. Dieser besondere Umstand rechtfertigt es für einen Redakteur natürlich das Fazit an den Reviewanfang zu stellen, um die Platte mal ausführlich analysieren zu können.
Anhand eines mörderisch genialen Breaks kann man die Scheibe nämlich fein in zwei Hälften teilen, und den Punkt der Wende bei 4:48 des vierten Liedes festmachen. Alles was sich davor befindet klappt nicht, und alles was danach kommt klappt.
Gut, in jedem Song steckt hörbar viel Arbeit drin und es gibt auch kein Lied dass auch nur ansatzweise langweilt, doch wenn man schon mit komplizierten Songstrukturen aufwarten will, müssen auch dementsprechend viele Ohrwürmer dahinter stecken. Anfangs wirkt der Songfluss einfach zu verkniffelt und stockend um ins Blut gehen zu können, selbst wenn der Sänger insbesondere beim Opener ‚Technology‘ ein großartiges Bild macht. Was dann aber bei ‚King of Fools‘ (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Edguysingle) oder ‚The Point of no Return‘ hervorgezaubert wird ist ein wahrer Ohrenschmaus und dürfte live für uneingeschränkten Wahnsinn garantieren. Selten haben kraftvolle aber unaufdringliche Keyboardmelodien in 240 bpm mit rasanten messerscharfen US Powermetal Riffs harmoniert ohne an Atmosphäre zu verlieren. Ähnliches gilt dann für das etwas melodischere ‚Frail Vision‘, bis das Album dann mit dem dynamischen ‚The Sun is Burning Down‘ beendet wird. Gerade letzter Song spricht auch für die Hingabe der Finnen für ihre Songstrukturen, denn was man ursprünglich als Halbballade einstuft wird im Refrain von brachialen Nu Metal Riffs zerfetzt.
Was tun wir also angesichts dieses Albums? Powermetalfans greifen zum Geldbeutel, und der Rest merkt sich den Namen ‚Helion‘ vor. Wären alle Songs auf dem Niveau von ‚The Point of no Return‘ würde ich ohne zu zögern zur Höchstnote greifen und die Scheibe über jede Iced Earth Veröffentlichung einstufen.
Zum Erbrechen geil ? JETZT mache ich mir Sorgen 😉
yo, nicht übel. klingt mir aber zu sehr nach nevermore-klon, und eben fans selbiger band, dürften durchaus gefallen daran finden. jetzt nur etwas mehr eigenständigkeit und weniger synthetisch klingende drums und der band steht noch eine glanzvolle zukunft bevor.