Helhorse - For Wolves And Vultures

Review

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„Wer geistert so spät durch Nacht und Wind? Es sind sechs Dänen und machen ordentlich Wind“. So ähnlich könnte man im übertragenen, literarischen Sinne das erste Album der Burschen von HELHORSE (deutsch: „Geisterpferd“) beschreiben.

Gegründet vor gut fünf Jahren unter dem Namen DODNING (dt: „Geist“) begann sich nach und nach das aktuelle Line-Up herauszukristallisieren, einhergehend damit war auch die Umbenennung in den aktuellen Bandnamen. Schon zu Beginn der musikalischen Laufbahn war es den Dänen wichtig für Abwechslung zu sorgen und von daher lässt es sich auch gut nachvollziehen, dass als musikalischer Hintergrund Metal, Punk, Hardcore und Rock’n’Roll erwähnt werden.

An direkten Inspirationen lässt sich auf „For Wolves And Vultures“ ein ebenso breites, wie mannigfaltiges Spektrum vernehmen, denn neben elegischen, dreckigen Doom/Sludge-Fragmenten und deftigen Hardcore-Eruptionen, sind sogar verträumte, fast schon „finnisch-melancholische“ Passagen, aber auch Thrash-Metal-Brecher der Neuzeit zu vernehmen. Selbst verspielten Progressive Rock kann man ab und an entdecken, wie auch Verweise an die ganz alte Schule des harten Rocks, die vor allem im beherzten Gitarrenspiel des Duos Jakob Mogelvang / Stephan Krabsen deutlich herauszuhören ist.

Einmal mehr bestätigt wird im Endeffekt die alte Weisheit von Paracelsus, dass „die Dosis das Gift macht“, denn HELHORSE wissen ihre „Giftspritzen“ im Sinne von zornigen Momenten dermaßen brachial zu intonieren, dass man wahrlich Angst bekommen könnte, die Jungs würden den Zusehern niedermähen. Auf der anderen Seite offerieren die Dänen aber auch anschmiegsame, verspielte Momente, wodurch „For Wolves And Vultures“ zu einem wahren Wechselbad der Gefühle – die da lauten Wut, Zorn, Aggressivität, Melancholie, Traurigkeit und Einsamkeit – gedeihen konnte.

Genau darin liegt dann aber auch der Knackpunkt dieses Albums, denn von Homogenität sind HELHORSE in etwa so weit entfernt wie die österreichische Nationalmannschaft von der EURO 2012. Will sagen, mitunter klingt das Material der Dänen noch viel zu unstrukturiert und verworren, sodass man phasenweise auch als Zuhörer den roten Faden verliert. Ein Selbstest ist also dringend empfohlen, weil ganz so einfach ist diese „Geisternuss“ weder zu knacken, noch zu genießen.

24.04.2011

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