Für HELGA als Band ist das am 24.11.2023 über Season Of Mist erscheinende „Wrapped In Mist“ das Debütalbum. Von Fronterin und Namensgeberin Helga Gabriel gibt es mit der 2018er „Nebulous“ und der 2019er „The Autumn Lament“ aber bereits zwei Solo-EPs. Die ursprünglich aus Schweden stammende Sängerin siedelte ins Vereinigte Königreich über und gründete dort die Band HELGA. Ihrer Heimat huldigt sie aber in Form der schwedischen Sprache sowie lyrischen Liebeserklärungen an die nordischen Wälder. Musikalisch beschreibt sich die Band als ‚Haunted Ethereal Progressive Metal‘. Diese Genrebezeichnung – obschon verbos – stellt sich schon beim ersten Hördurchlauf als ziemlich treffend heraus, wobei der Metal in weiten Teilen des Albums dem Rock weicht.
HELGA müssen Vergleiche nicht fürchten
‚Haunted‘ und ‚ethereal‘ wird es gleich zu Beginn des Openers „Skogen Mumlar“. Das als Single veröffentlichte Stück, dessen Titel „der Wald murmelt“ bedeutet, startet vielversprechend und ist als Anspieltipp auf „Wrapped In Mist“ zu nennen. Spätestens beim Folgetrack „Burden“ kommt man um einen Vergleich mit CELLAR DARLING nicht mehr herum. Man könnte meinen, als neue Band müssten HELGA diesen vielleicht fürchten. Dem ist aber nicht so. Obwohl sie sich besonders mit besagtem Song gefährlich nah an das Konzept der Schweizer:innen heranwagen, so behalten sie doch ein hohes Maß an Eigenständigkeit und können ebenfalls bei der Qualität mithalten. Die Ähnlichkeit des Stils ist bei den meisten anderen Stücken deutlich geringer, er bleibt jedoch in ähnlicher Weise und im positiven Sinne eklektisch.
„Wrapped In Mist“ wird noch häufiger rotieren
Die Gitarren zeigen sich neben progressiv oft postig, was besonders in „If Death Comes Now“ und im stellenweise hypnotischen „Som En Trumma“ auffällt. Letzteres Stück ist das wohl stärkste auf dem Album. Und von dort ist es nur noch ein weiterer Schritt zum (Post-) Black Metal, denn auch dieser bekommt seinen Auftritt. „Farväl“, ebenfalls ein Tipp, kombiniert ihn gekonnt mit Lagerfeuerromantik. Sängerin Helga Gabriel beweist unter anderem hier die Wandelbarkeit ihrer Stimme, die nicht zu glatt und gerade deshalb sehr angenehm ist.
Auch schwächere Tracks finden sich auf „Wrapped In Mist“. „Water“ – no pun intended – plätschert leider ziemlich, und ausgerechnet der Titeltrack und Rausschmeißer beginnt schwach auf der Brust, auch wenn er sich später wieder fängt. Mit einer Vielzahl an Stimmungen und Einflüssen ist HELGA trotzdem ein starkes Debüt gelungen, das sich künftig noch häufiger in der Rotation befinden wird.
Gute Review. Da kann ich mir nur anschließen. Bin unheimlich gespannt, was von Helga in Zukunft noch kommt.