s knarrt wieder im Unterholz und lauernd lugt der Wiedergänger hervor, mit dem HELFAHRT endlich in die höheren Regionen der Szene vorstoßen wollen und auch einen großen Schritt in die richtige Richtung tun. „Wiedergang“ ist eine durchaus runde Sache geworden, die nur an wenigen, wenn auch gewichtigen Problemen krankt.
„Nu Distel, Nu Dorn“ macht gleich zu Beginn klar, dass es HELFAHRT um Pagan Black Metal mit Betonung auf Black geht. Endlosem Geschunkel und langweiligen Endlosschleifen werden ausgereifte und abgerundete Strukturen vorgezogen, die sich in Sachen Komposition und Arrangement vor niemandem verstecken müssen. Selbst beim finalen Zehnminüter „Herbst“ klappt das hervorragend und ohne Durchhänger.
Hymnenhaft steigt das Album mit „Nu Distel, Nu Dorn“ ein, doch schon bald wandelt sich das Ambiente und wird dunkler. Die Natur- und Mythenverehrung ist vollkommen frei von heidnischem Kitsch und betont vor allem die Vergänglichkeit, damit aber auch den Neuanfang und kann in jedem Moment von ihrer Ehrlichkeit überzeugen. Besonders gegen Ende wird es mit „Auf Nagelfars Deck“ und „Herbst“ immer düsterer und zugleich verschwinden die paganen Elemente zugunsten einer schwärzeren Note, die sich vor allem in mehr schwarzmetallischen Phrasen ausdrückt. Die hervorstechenden Melodieläufe vom Anfang des Albums werden minimiert und ziehen sich allmählich in den Hintergrund zurück.
Die Produktion zeigt dagegen leider keine echte Tiefe. Die Gitarren klingen seltsam flach und das Schlagzeug regelrecht kastriert, weil ihm schlicht die Wucht fehlt. Das macht „Wiedergänger“ natürlich nicht schlecht, stiehlt ihm aber einiges an Hörvergnügen. Für eine bedingungslose Empfehlung reicht es also nicht ganz.
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