Helfahrt - Sturmgewalt

Review

HELFAHRT und ihr Debüt „Sturmgewalt“ zünden sofort. Die aus dem Soloprojekt SYCRONOMICA hervorgegangene und mittlerweile auf fünf Mann angewachsene Pagan Metal-Combo vereint sehr geschickt ihr schwarzmetallisches Erbe mit allerlei Akustikinstrumenten wie Maultrommel, Flöte, Harfe. Doch das Endprodukt fällt nicht annähernd so harmlos wie gedacht aus, denn die geniale Leadgitarre und das mächtige, aber leider etwas zu dumpfe und teils eintönige Schlagzeug machen den Sound hart und fett. Für ein Debütalbum bieten HELFAHRT schon eine erstaunlich hohe Qualität – sowohl produktionstechnisch, als auch spielerisch. Über die ganze Strecke von knapp 42 Minuten gehen der Band die Ideen nicht aus, was ebenso löblich wie selten ist. Bands wie XIV DARK CENTURIES hätten es mit Verlaub nicht besser hingekriegt, auch wenn die Ähnlichkeit der beiden Gruppen marginal ist. Hauptsächlich um heidnische Themen, wie Asen, Natur und Ahnenverehrung geht es in den Texten, die voller Inbrunst mit tief krächzender Stimme vorgetragen werden. Besonders der Song „Lewwer Duad Üs Slaav“ geht sofort ins Blut über, denn abgesehen davon, dass er catchy Melodien und die nötige Härte bietet, handelt der Text davon, dass das „Lyrische Ich“ lieber tot, als ein Sklave wäre – der Freiheitsgedanke, der jedem Heiden eigen ist. Ebenfalls ist das Instrumental „Zu Spätem Schein“ eine wahre Ohrenweide – ruhig und würdevoll, mit sehr melancholischer Stimmung und ganz anders, als die anderen Songs, denn packend ist die Musik des Quintetts allemal, aber nicht ruhig oder melancholisch. Und doch wird durch die Musik eine bestimmte Stimmung rübergebracht, die einen etwas aufkratzt und das Blut in Wallung bringt. Die gute Platte wird nur noch von den beiden namhaften Gastmusikern Gaby Köß (ex-HAGGARD) und René Berthiaume (EQUILIBRIUM) aufgewertet. Der einzige Kritikpunkt der „Sturmgewalt“ bleibt neben dem dumpfen und manchmal recht eintönigen Schlagzeug das etwas magere Booklet, dass sicherlich besser ausgeschmückt sein hätte können, denn im Gegensatz zur Musik ist das Booklet etwas ernüchternd. Eine Kaufempfehlung meinerseits besteht dennoch.

Anspieltipp: „Lewwer Duad Üs Slaav“

26.10.2006

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1 Kommentar zu Helfahrt - Sturmgewalt

  1. katharinab sagt:

    Aus dem Soloprojekt SYCRONOMICA hervor gegangen? Da hat aber jemand schlecht recherchiert… Sycronomica ist eine ganz andere Band. Max ist lediglich dort ausgestiegen und hat Helfahrt als neue Band mit den anderen gegründet… Nur mal um das zu korrigieren.