Heisskalt - Vom Tun und Lassen

Review

Nach einer mehrjährigen Pause kehren HEISSKALT mit “Vom Tun und Lassen” eindrucksvoll zurück. Das fünfte Studioalbum der Band, die sich durch ihre emotionale Intensität und musikalische Vielseitigkeit auszeichnet, markiert nicht nur ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte, sondern zeigt auch eine bemerkenswerte künstlerische Reifung.

Ein Blick zurück: Die Entwicklung von HEISSKALT

Gegründet 2010 in Stuttgart, haben HEISSKALT schnell die deutsche Alternative-Rock-Szene erobert. Mit ihrem Debütalbum “Vom Stehen und Fallen” (2014) setzten sie ein erstes großes Ausrufezeichen. Es folgten “Vom Wissen und Wollen” (2016) und “Idylle” (2018), auf denen sie ihren Sound weiterentwickelten und sich sowohl musikalisch als auch textlich von klassischen Genrekonventionen lösten. Nach einer längeren Pause, in der die Bandmitglieder anderen Projekten nachgingen, feierten sie mit “Vom Tun und Lassen” ihre Rückkehr – und wie.

Zwischen Melancholie und Hoffnung: Vom Tun und Lassen

Bereits mit den ersten Klängen wird deutlich, dass HEISSKALT ihre emotionale Tiefe nicht verloren haben. Die Songs auf “Vom Tun und Lassen” sind durchzogen von einer melancholischen Grundstimmung, gleichzeitig aber auch von einer unbändigen Energie, die sich in intensiven Gitarrenwänden und treibenden Rhythmen entlädt. Textlich bewegen sich die Stücke zwischen Selbstreflexion, gesellschaftlicher Kritik und der Auseinandersetzung mit persönlichen Krisen – Themen, die schon immer zum Markenzeichen der Band gehörten.

HEISSKALT – Musikalische Vielschichtigkeit

HEISSKALT haben sich noch nie auf einen bestimmten Sound festlegen lassen, und auch “Vom Tun und Lassen” zeigt eine beeindruckende Bandbreite: von ruhigen, fast zerbrechlichen Momenten bis hin zu brachialen Ausbrüchen. Songs wie “Vom Schlimmsten” oder “Heim” zeigen eindrucksvoll, wie die Band mit Dynamik spielt und Emotionen in Klangbilder übersetzt. Produziert wurde das Album mit einem kleinen Team und einem begrenzten Budget – was jedoch keinerlei Abstriche in der Qualität bedeutet. Ganz im Gegenteil: Die rohe, ungeschliffene Produktion unterstreicht die Authentizität der Band.

“Vom Tun und Lassen” ist mehr als nur ein weiteres Album in der Diskografie von HEISSKALT. Es ist eine Rückkehr, die beweist, dass die Band nicht nur nichts von ihrer Kraft verloren hat, sondern vielleicht sogar stärker denn je ist. Es ist ein Werk, das berührt, das wütet, das Hoffnung schenkt und das zeigt, dass sich das Warten gelohnt hat. Wer auf ehrliche, tiefgehende Musik mit Herz und Haltung steht, sollte sich dieses Album nicht entgehen lassen.

16.02.2025

Musik ist mehr als Klang – sie erzählt von Leben, Leidenschaft, Aufbruch und Ankommen. Sie ist Kunst – roh, echt und einzigartig. Ihre Bedeutung entfaltet sich im Resonanzraum zwischen uns und der Welt. Come as you are!

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