Warum die Italiener sich so vom Power-Metal-Genre angezogen fühlen, weiß wohl keiner so genau. Aber sie veröffentlichen eine Platte nach der anderen. Wenn dann aber der Bandname wie in diesem Fall zu allem Überfluss noch HEIMDALL lautet, so wirkt dass doch ein bisschen amüsant, wenn nicht gar peinlich. Eine etwas belanglose Power-Metal-Platte aus Italien, so sieht hier leider nicht nur der erste Eindruck aus. Im Gegenteil. Die Mucke ist schlapp, irgendwie lahm und monoton. Sänger Giacomo macht dabei zwar eigentlich einen ganz ordentlichen Job, so entflieht er keineswegs in unerträgliche Höhen, aber der Songaufbau erweist sich immer wieder als Stolperstein für die Truppe aus dem sonnigen Mittelmeerland. Kein Track der CD kann irgendwelche Emotionen in mir in Gang setzen, lediglich der Impuls erwacht, die CD schnellstmöglich aus dem Laufwerk zu entfernen. Nein, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber gewollt ist halt noch lange nicht gekonnt. HEIMDALL sind nicht zuletzt deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil die in wirklich keiner Disziplin richtig glänzen können, ganz gleichgültig, ob sie sich an Balladen oder Mid-Tempo-Nummern versuchen. Dabei triefen die Songs nur so vor Pathos und Bombast, der jedoch meist nur als leere Hülle für seelenlose Standardmelodien fungiert. Es bleibt ein fader Beigeschmack. Fazit: HEIMDALL stellen bei weitem nicht die Speerspitze des italienischen Power-Metal dar, sondern eher die Nachhut. Ich wünsche der Band dennoch, dass sie auf ihren Streifzügen über die „nordische“ Adria noch ein wenig an Reife und musikalischer Ausdruckskraft gewinnen.
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