Heidra - To Hell Or Kingdom Come

Review

HEIDRA aus Kopenhagen existieren bereits seit 2006 und lieferten mit „Awaiting Dawn“ und „The Blackening Tide“ zwei Longplayer, welche eine Mischung aus Melodic Death Metal, Melodic Black Metal, Power Metal und Folk Metal als Trademark aufweisen konnten. In den bisher veröffentlichten Werken kümmerten sich HEIDRA um die Dawn Trilogy, die 2022 mit „To Hell Or Kingdom Come“ ihren Abschluss findet.

“To Hell Or Kingdom Come” ist der Abschluss der Dawn Trilogy

Mit OMNIUM GATHERUM und IN MOURNING waren HEIDRA 2019 unterwegs. Diese Tour ist im Melodic Death Metal anzusiedeln und scheint auf die Bandmitglieder von HEIDRA nachzuwirken. Der bisherige Genre-Mix wurde verlassen. “To Hell Or Kingdom Come” fokussiert sich deutlich mehr in Richtung Melodic Death Metal und Power Metal als die bisherigen Outputs. Des Weiteren ist HEIDRA ohne Drummer und nur als Quartett offiziell unterwegs. Die Drums wurden bei der neuen Scheibe von Francesco Paoli (FLESHGOD APOCALYPSE) als Gastmusiker eingespielt.

Nach dem Intro folgt mit etwas mehr als acht Minuten Laufzeit „Retribution’s Dawn“ der längste Track auf der LP. Gutturaler und klarer Gesang wechseln sich ab und typischer melodischer Death Metal skandinavischer Prägung wird uns von den Herren serviert. Die überraschenden Ausflüge in andere Genres, welche auf früheren Werken von HEIDRA zu finden sind, bleiben aus. Der balladeske zweite Teil des Tracks liefert den Power-Metal-Anteil. “Dusk”, „The Rebirth“ oder „Wolfborn Rising“: HEIDRA kombinieren Klargesang und Power Metal mit Melodic Death Metal, so dass die Nummern sehr eingängig rüberkommen.

In dem angesprochen Soundgewand bewegen sich HEIDRA durch „To Hell Or Kingdom Come“. „Ancient Gates” oder „Cloaks And Daggers“ bekommen zum bekannten Ansatz noch einige symphonische Elemente in Form von Streicher oder Klavier eingestreut, ein epischer Touch hält Einzug und es wird in Richtung WINTERSUN geschielt. Mit „Two Kings” endet die Scheibe, eingängig und rund, im bekannten Wechselspiel zwischen gutturalen und klaren Gesang.

HEIDRA setzen auf eingängige Melodien

Wer HEIDRA vor allem vom Debütalbum kennt, dürfte von „To Hell Or Kingdom Come“ überrascht sein. Black Metal ist verschwunden, der Folk Metal wurde ebenfalls stark reduziert, es wird  nunauf eingängige, epische Melodien gesetzt, die bereits auf „The Blackening Tide“ zu finden sind. Das Werk ist noch im Melodic Death Metal beheimatet, wobei der klare Gesang und der epische, auch mal symphonisch angehauchte, Power Metal bei einigen Songs dominiert. Es ist insgesamt kein schlechtes Machwerk, allerdings fehlen die Ecken und Kanten und die Tracks laufen ohne größere Langzeitwirkung runter. Menschen mit einer Vorliebe für eingängige Melodien, welche gutturalem und klarem Gesang etwas abgewinnen können, sollten das neue Werk von HEIDRA antesten.

02.04.2022

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