Heidevolk - Wederkeer

Review

Galerie mit 17 Bildern: Heidevolk - Party.San Metal Open Air 2022

Circa fünf Jahre nach „Vuur Van Verzet“ gibt es neues Material von den niederländischen Folk-Metallern HEIDEVOLK. „Wederkeer“ heißt der neue Output, was übersetzt Rückgabe bedeutet. Zurückgegeben hat Joost Vellenknotscher die Drumsticks. Wegen unterschiedlicher musikalischer Auffassungen verließ Vellenknotscher 2022 die Band. Doch damit nicht genug: Im Vergleich zu „Vuur Van Verzet“ ist die halbe Mannschaft neu. Neben Vellenknotscher gingen Sänger Lars NachtBraecker und Gitarrist Kevin Storm.

HEIDEVOLK wechseln die halbe Bandbesetzung

Die Band ist im Vergleich zu  „Vuur Van Verzet“ zum Sextett angewachsen, sodass nur noch Bassist Rowan Roodbaert und Sänger Jacco de Wijs vom 2018er Release auf „Wederkeer“ zu hören sind. Roodbaert ist jedoch kein Gründungsmitglied und auf dem Debüt „De Strijdlust Is Geboren“ nicht zu finden. Ursprüngliches Bandmitglieder sind auf der neuen Scheibe nicht mehr aktiv.

Was gibt es an Musik auf „Wederkeer“? Im Vergleich zum Vorgänger scheinen HEIDEVOLK noch auf der Suche nach dem weiteren Weg zu sein. Einige Dinge sind geblieben wie der zweistimmige Klargesang oder die bereits auf „Vuur Van Verzet“ angemerkte ambitionslos wirkende Saitenarbeit. Dazu kommen folkloristische Ansätze, welche akustisch in Richtung CORVUS CORAX und Mittelaltermärkte schielen.

„Hagalaz“ eröffnet mit Wellenrauschen die Scheibe, reichlich mittelalterliche Hintergrundgesänge begleiten den Einstieg. Überraschend sind die rasenden Gitarren, welche aber nur einmalig in dieser Art und Weise zum Einsatz kommen. Mit dem startenden Klargesang kommen die bekannten Trademarks von HEIDEVOLK zum Vorschein.

Vorab veröffentlichte die Band die Single „Drink Met De Goden (Walhalla)“. Das Trinken mit den Göttern scheint eher eine langweilige Party zu sein. Weder der folkloristische Part noch der Refrain will wirklich zünden und der Track bleibt im Mittelmaß hängen. In eine ähnliche Richtung, jedoch mit einem Ohrwurm-Refrain, bewegt sich „Klauwen Vooruit“. Akustisch geht es im CORVUS CORAX-Style mit „Schildenmuur“ weiter, welcher ein knapp zweiminütiges Interlude zu „De Strijd Duurt Voort“ ist. Übersetzt bedeutet der Titel, dass der Kampf weiter geht. Anfänglich werden die Instrumente etwas schneller und aggressiver gespielt, mit dem Klargesang, welcher auf das Interlude zurückgreift, geht die aggressive Stimmung komplett verloren.

Ob „Oeros“, „IJzige Nacht“ oder „Raidho“: die Mixtur des Sextetts ähnelt sich, ohne dass sich hervorstechendes Material zeigt. Der Titeltrack „Wederkeer“ setzt auf die akustische Karte,  „Ver Verlangen“ ist ein instrumentales Interlude für „Holda“, ohne das neue Erkenntnisse oder Ansätze zum Vorschein kommen. Der Schlusspunkt nennt sich „Zomervuur“, was übersetzt Sommerfeuer bedeutet. Lagerfeuergitarre und Geige werden ausgepackt und sorgen nochmals für akustische Akzente.

HEIDEVOLK und „Wederkeer“ nutzen sich schnell ab

Es gab in den vergangenen Jahren viele Veränderungen bei HEIDEVOLK. Es scheint, als führen diese Veränderungen zu einer anderen Ausrichtung der Band, welche noch nicht abgeschlossen wirkt. „Wederkeer“ ist deutlich folkiger als der Vorgänger aus dem Jahr 2018. Die Songs an sich sind hörbar, die Scheibe in seiner Gänze nutzt sich schnell ab. HEIDEVOLK liefern kaum Melodien oder Ansätze, welche sich länger im Gehörgang festsetzen. Der Klargesang von de Wijs und Daniël Wansink  bleibt im vorgefertigten Korsett und wirkt auf Dauer eintönig. Keifende, aggressive Vocals bleiben der Hörerschaft verwehrt. Ansätze dazu sind zu finden, zum Beispiel beim Opener „Hagalaz“. Der neue Output von HEIDEVOLK dürfte primär etwas für die Die-Hard-Fraktion der Folk-Metaller sein, welche neben den Genregrößen noch weitere Scheiben benötigen.

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17.02.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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