Hedera - Itinera

Review

KURZ NOTIERT

Folk-Metal aus der Schweiz? Klar schreien wir da ganz laut „ELUVEITIE!“ und wecken durchaus keine falschen Erwartungen. Zwar greifen HEDERA weniger häufig auf eingängig-folkloristisches Melodiegut zurück und beschränkt den Anteil exotischer Instrumente auf eine einsame Geige, dafür nähert man sich im pointierten Wechselspiel von männlichen Growls und weiblichem Soprangesang der düsteren Gothic-Romantik umso stärker an. In den angenehm interpretationsoffenen Texten tauchen technologiekritische Science-Fiction-Motive auf und bilden einen konzeptuellen Rahmen für das insgesamt gelungene Songwriting, in dem sich sowohl deftige Black-Metal-Anleihen als auch Flamenco-Rhythmen als echte Bereicherung entpuppen. Schade nur, dass es der Stimme von Sängerin Iris Keller ebenso an Volumen und Ausdruckskraft fehlt wie der ein oder anderen verschwurbelten Instrumental-Kapriole.

22.02.2016
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