Heavysaurus - Rock'n'Rarrr Music

Review

Galerie mit 14 Bildern: Heavysaurus - MPS Speyer 2024

Keine Ahnung, ob ihr euch früher diese Soundtrack-Alben zu Pokémon oder Digimon geholt habt. Ich habe es auf jeden Fall getan. Warum ich das erzähle? Ganz einfach: HEAVYSAURUS sind im Haus! Das Musikprojekt aus Finnland soll Heavy Metal kindgerecht verpacken und kommt nach 9 Jahren jetzt auch auf Deutsch zum Zuge. Die erste Platte hierzulande trägt den Titel „Rock’n‘ Rarrr Music“ und erinnert verdammt stark an die genannten Anime-Soundtracks.

Echte Profis am Werk

Eröffnet wird das Album von einem zehnminütigen Hörspiel, in dem die Figuren der „Band“ vorgestellt werden. Das zeigt sich bemüht, so hipp wie möglich daher zu kommen. Nicht nur tragen die Charaktere „coole“ Namen wie „Mr. Heavysaurus“, „Milli Pilli“ oder „Riffi Raffi“, sondern die Keyboarderin ist gleichzeitig noch Modebloggerin, logisch. Ach ja, bevor ich es vergesse: Dem Bandnamen entsprechend sind sie allesamt Dinosaurier, bis auf einen. Der ist ein Drache. Erfinder dieses Wahnsinns ist der ex-THUNDERSTONE-Schlagzeuger Mirka Rantanen. Die deutschen Texte wiederum stammen von Frank Ramond, der bereits mit Größen wie Udo Lindenberg oder Roger Cicero zusammengearbeitet hat. Sänger auf „Rock’n’Rarr Music“ ist niemand geringeres als MAD-MAX-Frontmann Michael Voss. Bei HEAVYSAURUS sind also echte Profis am Werk und das macht sich bemerkbar.

HEAVYSAURUS im Zitatewahn der „Rock’n’Rarrr Music“

Lasst mich das an einem Beispiel erläutern: Während „Kaugummi ist mega!“ stiefelte zufällig meine Freundin ins Zimmer und begutachtete mich stirnrunzelnd. Aber was soll ich sagen? Eine halbe Stunde später hab‘ ich sie den Refrain trällernd in der Küche erwischt. So catchy sind einige der Songs auf „Rock’n’Rarr Music“. Wenn die Produktion etwas mehr Schmackes hätte, könnte so mancher Track auf den Alben einschlägiger AOR-Bands stehen. Schade ist allerdings, dass dieser Ansatz nicht ganz konsequent durchgezogen wird. „Heavysaurus Tag (Dinolied)“ ist nämlich nichts anderes, als „So ein schöner Tag“ von Tim Toupet, nur eben mit einem auf Metal umgemünzten Text. Aus „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ wird derweil „Dinos spielen…“. Dafür offenbart „Rarrr“ ein Gespür für Metal-Epik der Marke MANOWAR und „Heavy Twister“ wildert bei POISONs „Talk Dirty To Me“.

Ist „Rock’n’Rarrr Music“ jetzt der endgültige Wahnsinn oder doch eine nette Möglichkeit, um den Nachwuchs an Heavy Metal heranzuführen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Fakt ist aber, dass sich hinter dem Kinder-Image durchaus einige solide Rock-Songs verstecken, die musikalisch alles andere als albern sind.

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11.05.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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Heavysaurus auf Tour

7 Kommentare zu Heavysaurus - Rock'n'Rarrr Music

  1. DieBlindeGardine sagt:

    Auwei, jetzt hab ich alles gehört ^^-

    1. Sane sagt:

      Du kanntest heavy saurus nicht?
      Neben Dimmu DIE kindermetalband.
      Bildungslücke geschlossen. 😉

      1. DieBlindeGardine sagt:

        Danke dafür, metal.de 😉
        Man muss aber auch dazu sagen, dass Heavysaurus je nach Standpunkt ungleich härter sind als Dimmu Borgir, das sind schon unterschiedliche Gewichtsklassen.

  2. Sane sagt:

    Ach komm, viel weicher sind Dimmu auch nicht 😉

    1. DieBlindeGardine sagt:

      Es ging mir eher um die erträglichkeit, aber unsereins ist auch kaum die zielgruppe. Finde zwar man sollte sich seinen geschmack selbst bilden und auf natürlichem weg zum metal kommen, schau mich an, als kind noch die schlümpfe megaparty gehört und jetzt schon dimmu borgir und nightwish wie die großen. Aber wenn es den kids gefällt soll es unser schaden nicht sein.

      1. Sane sagt:

        Seh ich genau so.
        Und wer die Schlümpfe scheiße findet ist eh untrve.

      2. DieBlindeGardine sagt:

        Ist auch alles nur blaues corpsepaint.