Heavy Tiger - Saigon Kiss

Review

Drei blutjunge und knackige Schwedinnen rocken in bester GIRLSCHOOL- und JOAN-JETT-Manier ganz beachtlich und brauchen sich vor den Herren der Schöpfung nicht zu verstecken. CRUCIFIED BARBARA lassen grüßen. In Schweden scheint der Rock mit der Muttermilch… Stopp!

Ich bin gleichzeitig eingeschlafen, während ich mich übergeben musste. Und zwar nicht wegen HEAVY TIGER, sondern während dieses Texts. Denn eigentlich sollte der so aussehen:

ALPHA TYGER (OF PAN TANG?) Nö, eigentlich nicht.

SAIGON KICK? Auch nicht so richtig.

ASIA? Im Leben nicht.

KISS? Schon eher.

HANOI ROCKS? Auch.

Denn hinter diesem fetten Shir Khan verbergen sich drei, die gekommen sind zu rocken. Lässig vorgetragene, reduzierte Songs, die dennoch genug Biss haben, um den Puls hochzutreiben, feiern den zweistimmigen Refrain, die Handclaps, das Solo. HEAVY TIGER klingen wie eine reduzierte Version der DONNAS, die ihren THIN-LIZZY-Katechismus kennt und auch schon bei ROBERT PEHRSSON im Proberaum rumgehangen hat. Wirken deren eher getragene Songs anfangs etwas unspektakulär, so packt einen die Mischung aus griffigen Melodien und fast greifbarer Coolness im Vortrag ab dem dritten Durchgang dann doch.

Alle Songs machen Laune, der drängende Opener „Saigon Kiss“ ebenso wie das ruhigere „Robber Of Love“. Besonders „Little Sister“ wippt sich dabei schon Ende Februar zielsicher in Richtung meines „Summer Hits 2014“-Tapes. Schöne Sache, schöner Einstand!

Nachtrag: Tatsächlich. Ein Anruf bei High Roller hat es bestätigt: Diese Platte ist nicht aus Vinyl gepresst. Sie besteht zu gleichen Teilen aus Joey Ramones Sonnenbrille, Michael Monroes Kajal und Kim McAuliffes Stimmbändern. Und Bubblegum-Bowle, hochprozentiger.

27.02.2014
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