Heavy Lord - Chained To The World
Review
Es ist ganz schön zäh und schleppend was mir da aus den Boxen entgegen schallt. Die Holländer HEAVY LORD haben sich den Doom-Klängen verschrieben, und sie mischen allerlei Elemente aus verwandten Stilarten. Das Grundgerüst bildet die klassische Doom-Schiene ala PENTAGRAM/ST.VITUS & Co. Es braucht auch nicht erwähnt zu werden, dass die Klänge streckenweise sabbathesk klingen. Damit ist aber bei weitem nicht alles gesagt. Stoner-Einflüsse sind ebenso zu vernehmen, des Öfteren klingt es auch ganz schön sludgie. Und irgendwie kann man sagen, dass sie es ordentlich hinbekommen haben.
„Chained To The World“ ist sicherlich nicht sonderlich originell, versprüht aber einen gewissen Charme und Ehrlichkeit, was eigentlich das Wichtigste bei der anschließenden Beurteilung ist, zumindest für mich. Für Doom-Verhältnisse klingen HEAVY LORD sogar recht abwechlungsreich, und die Jungs wissen die einzelnen Komponenten ihres Sounds songgerecht zu vermischen. Jedes mal wenn man irgendwie das Gefühl bekommt, es könnte wie bei einigen anderen Genrevertretern die Langeweile aufkommen, reißen HEAVY LORD das Ruder um, und überraschen mit, zumindest für doomige Verhältnisse, schnelleren Parts. Oder sie bringen eine unerwartete Wendung in ihre Stücke. Dadurch ist songwriterisch alles soweit im grünen Bereich.
Die Produktion ist wie erwartet schön oldschoolig und transparent ausgefallen, und passt zur gespielten Musik wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Also ist alles im Butter oder? Mir fehlen lediglich hie und da Melodien mit gewissem Etwas, die letztendlich den Unterschied zwischen einer guten Scheibe und einem Überflieger machen würden. Dennoch ist HEAVY LORD eine ziemlich gute Platte geglückt, die zwar keine Begeisterungsstürme auslösen wird, aber von Doomstern durchaus angetestet werden soll. Es würde mich nicht sonderlich überraschen, wenn „Chained To The World“ bei einigen prompt auf dem Einkaufszettel landet.
Heavy Lord - Chained To The World
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Doom Metal |
Anzahl Songs | 7 |
Spieldauer | 49:21 |
Release | 2008-04-14 |
Label | Solitude Productions |