Was bekommt man, wenn man CONVERGE mit noch mehr Wahnsinn und ganz viel Jazz kreuzt? Man bekommt einen geisteskranken Bastard, der auf den Namen HEAVY HEAVY LOW LOW hört. Die aus dem sonnigen San Jose stammenden Noise/Mathcore-Jünger lassen mit “Turtle Nippel And The Toxic Shock“ ihren zweiten Langspieler auf die Menschheit los und bewegen sich im Fahrwasser von Bands wie DILLINGER ESCAPE PLAN, THE CHARIOT und wie die ganzen Krawallbrüder nicht alle heißen.
Selbstredend lassen sich auch HEAVY HEAVY LOW LOW nicht in das gängige Verse-Refrain-Schema zwängen. Die grindlastigen, extrem kurzen Songs sind so vorhersehbar wie ein Junky auf Entzug und ebenso durchgeknallt. Jeder Anflug von Geradlinigkeit wird, ebenso wie jeder Anflug von Melodie, nach kürzester Zeit wieder durch einen kurzen Blast, überbordende Jazz-Improvisationen oder unerwartete Noise-Eruptionen eingestampft.
Wären keine Pausen zwischen den Songs, könnte “Turtle Nippel And The Toxic Shock“ als ein großer Klumpen durchgehen. Und hier liegt auch der Hund begraben. Denn Jeder, der nach Mitsingparts, Melodien oder nachvollziehbaren Strukturen sucht, wird diesen Klumpen als Krach abtun und sich angewidert abwenden. Wirklich heavy (wie es der Name ja suggeriert) ist das Ganze auch nicht wirklich. Dazu sind die Gitarren viel zu ausgedünnt und es fehlen die fleischig, massigen Bulldozer-Riffs. Auch fehlen meist die eigenständigen Ideen, die HEAVY HEAVY LOW LOW zu mehr machen als zur gefühlt tausendste Krachmacher-Combo.
Ich muss gestehen, dass ich nie ein großer Fan von so Noisecore-Kram war. Und auch HEAVY HEAVY LOW LOW schaffen es nicht, mich dafür zu begeistern. Klar, auch der zweite Output der Kalifornier hat seine Momente, die durchaus als gelungen bezeichnet werden können, aber ich werde auch nach dem zigsten Anlauf nicht warm damit. Nur für Leute zu empfehlen, die einfach nicht genug Chaos haben können.
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