Obwohl die Jungs von HEAVY-CURRENT bereits mit angesagten Szenegrößen wie APOPTYGMA BERZERK, COVENANT und AGONOIZE auf Tour waren, hat es die Band bisher irgendwie nicht in meine musikalische Welt geschafft. So war es dann doch ein wenig überraschend zu lesen, dass „Push The Fire“ das bereits fünfte Album des Trios ist, mit dem HEAVY-CURRENT nun allerdings auch das erste Mal über das neugegründete Label Poisonic einen größeren Markt erschließen wollen.
Ob dies gelingt bleibt abzuwarten und scheint zumindest etwas zweifelhaft. „Push The Fire“ beginnt zunächst sehr eingängig und der Sound von HEAVY-CURRENT lässt sich relativ schnell und eindeutig als „Elektro-Rock“ klassifizieren. Gemäßigt harte Gitarren und Drums bestimmen zwar den Sound von Songs wie „Infected“, „Ratrace“ und „One Way World“, es sind jedoch vor allem die Synthies, die mit ihren elektronischen Soundflächen für die Melodik und das Gerüst der Songs sorgen. Hinzu kommen eingängige Refrains, die die ersten drei Tracks zu einer durchaus kurzweiligen Angelegenheit werden lassen und dabei Vergleiche zum aktuellen Sound von APOPTYGMA BERZERK nicht allzu weit hergeholt sind.
Jedoch horcht man schon zu Beginn des Albums immer mal wieder leicht verschreckt auf, da sich die Vocals nicht unbedingt als das Gelbe vom Ei zu entpuppen scheinen. Noch deutlicher wird dies, wenn der Elektronik-Anteil bei Songs wie „Dining Death“ oder „S.H.A.R.K.“ zurückgeschraubt wird und die Vocals mehr in den Vordergrund rücken. So baut das Album nicht nur stimmlich, sondern auch qualitativ recht schnell und stetig ab. Nicht nur diese Songs, auch der deutschsprachige Track „Heut Nacht“ oder „Push The Fire“ verlieren sich in einer eher ermüdenden Belanglosigkeit. Dieser Umstand liegt vielleicht auch daran, dass HEAVY-CURRENT die Synthies zunehmend vernachlässigen, was vielen Songs ihre Intensität raubt. Erst mit „Lucid Dreaming“ folgt wieder ein Lichtblick – prompt spielen HEAVY-CURRENT hier wieder mehr mit der Elektronik und auch das Songwriting kann man im Rahmen dieses Tracks als wirklich gelungen bezeichnen. Zum Abschluss folgen nochmals eher austauschbare Elektro-Rock-Songs, wovon zumindest „Rain Of Asia“ mit einer netten Melodieführung aufwartet.
Was nach elf Songs am Ende dann als erster Gedanke übrig bleibt, ist die Einschätzung „Durchschnitt“: Durchschnittliche Songs, durchschnittliche Vocals und ein durchschnittlicher Gesamteindruck. Kein Meisterwerk, aber auch keine Katastrophe – letztendlich jedoch zu wenig, um für größeres Aufsehen sorgen zu können.
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