HeavenFall - When Darkness Fall (Demo)

Review

Hilfe, was ist denn da kaputt? Ist diese CD fehlerhaft aus dem Presswerk gekommen und springt deswegen wild in der Spur hin und her? Nein, der Gesang wirkt einigermaßen konstant. Kann es tatsächlich sein, dass eine Band so große Probleme hat, im Takt zu bleiben? Zumindest die ersten Takte dieser Eigenproduktion klingen reichlich schräg und tun in den Ohren so sehr weh, dass man versucht ist, die CD schnell wieder aus dem Player zu entfernen und mit 0 Punkten abzuwatschen.

Immerhin hat sich hier aber eine Band die Mühe gemacht, einige Songs zu schreiben und in Eigenregie auf einen Silberling zu brennen. Insofern heißt es also doch Arschbacken zusammenkneifen und genau hingehört, während man auf Besserung hofft. Und diese tritt auch tatsächlich nach kurzer Zeit ein. Von der Präzision eines Schweizer Uhrwerks ist man zwar weit entfernt, die ganz großen Schwierigkeiten beim Übergang vom Piano-Intro zu den Gitarren-Riffs des Openers „Darkness Fall“ sind jedoch wohl tatsächlich nur ein Ausrutscher.

Was das Durchhalten zudem erleichtert, ist die Tatsache, dass HEAVENFALL auf ihrem „When Darkness Fall“-Demo nur drei Songs plus das völlig verzichtbare und nervtötende „Old Mans Pray“ als Überleitung zum Abschlusstrack „Escape“ verewigt haben. Abgesehen von einem wenig aussagekräftigen Coverbild und dem sprachlich recht fragwürdigen Titel (he/she/it, das „s“ muss mit…?) ist die Verpackung in optischer Hinsicht recht ansprechend gestaltet. Unglücklich ist hingegen der Bandname HEAVENFALL gewählt, der – insbesondere mit großem „H“ und großem „F“ – allzu deutlich an den Schriftzug der True-Metaller HAMMERFALL erinnert.
Musikalisch hat man mit den Schweden nämlich nicht viel zu tun. HEAVENFALL spielen reichlich unspektakulären, Keyboard-lastigen Power Metal, der mit etwas Progressivität gewürzt ist und sich vor allem durch das Wechselspiel zweier Fulltime-Sänger auszeichnet. Eigentlich eine nette Idee, krankt dieser Ansatz daran, dass beide Sänger weit von der Klasse renommierter Kollegen entfernt sind und sich das besondere Flair durch die stets gleichen Gesangsstrukturen extrem schnell abnutzt.

Auf instrumentaler Seite versteht man es nicht, die unterschiedlichen Klangfarben der Sänger angemessen in Szene zu setzen und dudelt von den Eskapaden und Wechselspielchens des Front-Duos unbeeindruckt durchgängig belanglose Szene-Standards herunter, mit denen man beim besten Willen keinen Blumentopf gewinnen kann. Zwar scheint die Band bemüht zu sein, jedoch fehlt es offensichtlich an Talent für gute Songs und sauberes Spielen. In gewissem Sinne profitiert man hier sogar noch von der matschigen Produktion, die viele Details – und damit auch viele Spielfehler – in den Hintergrund treten lässt. Auf diesem Niveau werden es HEAVENFALL jedenfalls schwer haben, an einen Plattenvertrag zu gelangen.

24.06.2007

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