Heathen - Victims Of Deception

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

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“Gäbe es doch nur eine Band, die da weiter macht, wo METALLICA mit ‘… And Justice For All’ aufgehört hatten.” Nun, mit ihrem zweiten Album “Victims Of Deception” können sich die US-Thrasher HEATHEN diesen Titel verdienen. War ihr Debüt “Breaking The Silence” (1987) noch recht melodischer Speed Metal gehobener Qualitätsklasse, so ist der hier besprochene Zweitling nicht weniger als ein Meisterwerk, das zwar nicht ganz an “Master Of Puppets”, wohl aber an “… Justice” der unüberhörbaren Vorbilder METALLICA herankommt.

HEATHEN: Konstanten im Wechsel

Doch zunächst musste zwischen diesen Alben geklärt werden, aus welchen Mitgliedern HEATHEN überhaupt bestehen. Sänger David Godfrey (aka. White) wurde zunächst durch EXODUS-Sänger Paul Baloff ersetzt, bis Chefkomponist Lee Altus feststellte, dass er nicht der Richtige sei und nach einem kurzen Intermezzo mit METAL-CHURCH-Röhre David Wayne wiederum Godfrey-White zurück in die Band holte. Außerdem wurde Bassist Mike “Yaz” Jastremski zunächst durch Manny Bravo, Vern McEllroy von BLIND ILLUSION und schließlich Marc Biedermann ersetzt, der den Job allerdings nur als Session-Musiker erledigte.

Die Turbulenzen merkt man “Victims Of Deception” überhaupt nicht an. Auf 65 Minuten bietet die Platte edelsten Thrash voller großer Melodien, spannender Breaks und überlangen Songs sowie einem der besten Sänger im Genre. Denn die klassischen Heavy-Metal-Vocals waren schon immer das Alleinstellungsmerkmal von HEATHEN und es ist unbegreiflich, warum der Truppe damit nie der entsprechende Erfolg vergönnt war.

Allein das von einem starken RAINBOW-Cover (“Kill The King”) angeschlossene Eröffnungs-Triple aus “Hypnotized” (mit Predigt-Sample von Sektengründer und Massenselbstmord-Anstifter Jim Jones), “Opiate Of The Masses” und dem Mega-Epos “Heathen’s Song” rechtfertigt jeden Cent des Kaufpreises dieser glücklicherweise noch gut erhältlichen Platte. Doch auch die Halbballade “Prisoners Of Fate” oder die beiden Schlusslichter “Mercy Is No Virtue” und “Timeless Cell Of Prophecy” setzen noch immer Maßstäbe im Thrash.

“Victims Of Deception”: Pure Zeitlosigkeit in Albumform

Zu ihrer Ausnahmeklasse trägt auch bei, dass HEATHEN seinerzeit neben FORBIDDEN die besten Musiker im Thrash waren. Speziell das Gitarrenduo Lee Altus und Doug Piercy liefert sich eine bemerkenswerte Salve nach der anderen. Solche Duelle gab es nicht mal auf dem im gleichen Jahr erschienenen “Rust In Peace” von MEGADETH. Auch wenn sich die Produktion und das Songwriting überdeutlich an METALLICA ’88 orientieren, ist “Victims Of Deception” nicht nur eines der wichtigsten und besten Thrash-Alben überhaupt, sondern eine Platte, die für alle interessant sein sollte, die einfach gut gemachten, intelligenten No-Bullshit-Metal mögen, ganz gleich welcher Geschmacksrichtung.

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24.07.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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