Heathen Foray - Into Battle

Review

„Uff! Was für ein fettes Riff eröffnet denn dieses Album? Aha. Mhm. Viel Power, tolle Melodien und eine grandiose Saitenfraktion. HEATHEN FORAY aus Österreich? Schon mal gehört. Wow! Geiler Refrain! Mensch, wenn der Rest des Album genauso fett ist, springt eine richtig hohe Wertung für die Platte raus.“

Einige Lieder später …

„Joar, nette Scheibe. Etwas zu viel ENSIFERUM, zu oft wird Schema X angewandt. Moment … boah … was ein geiles Gitarrensolo. Argh. Wie soll man sich da entscheiden?“

So haben meine Gedanken zum neuen Album der Österreicher von HEATHEN FORAY ausgesehen. Die Band wirft mit „Into Battle“ ihr viertes Studioalbum aufs Schlachtfeld und am Sound der Krieger hat sich nicht viel geändert. Immer noch spielen die Heiden eingängigen Pagan Metal, welcher ohne die typischen Pagan-Instrumente wie zum Beispiel Flöten auskommt und stattdessen Wert auf eine hochkarätige Gitarrenarbeit legt. Das kommt dem Sound der Band zugute, denn mit den Gitarristen Alex Wildinger und Zhuan hat man zwei außerordentlich gute Saitenhexer in der Band, welche vor allem durch die tadellos arrangierten Gitarrensoli begeistern können.

Wie anfangs erwähnt, macht der Opener „Fight“ keine Gefangenen und stürmt mit einem kraftvollen und schnellen Riff nach vorne, um kurz darauf in einen Ohrwurm-Refrain überzugehen. Der Ersteindruck von „Into Battle“ ist also richtig gut. Wie geht es weiter?

Das Album fungiert größtenteils nach „Schema X“. Das heißt in diesem Fall, dass HEATHEN FORAY mit satten Riffs durchstarten, bis die Songs kurz darauf in eingängigen Refrains gipfeln, welche mit Sicherheit großen Anklang auf den bierseligen Festivalbühnen der Welt finden werden. Mir reicht das nicht, denn so sind die meisten Songs vorhersehbar, was dem Ganzen die Spannung nimmt. Ausnahmen sind Songs wie das dritte Stück „Wofür Ich Streit“. Dieses beginnt mit einem gefühlvollen Solo, welches von akustischen Gitarren begleitet wird und Abwechslung in das Album bringt. Leider sind solche Songs die Ausnahme. Hinzu kommt, dass die Texte zum Teil derart peinlich sind, dass man sich fremdschämen möchte. Als Beispiel sei hier der sechste Titel „Knüppeltroll“ angeführt. Wie kommt eine Band auf solchen Mumpitz? „Willst du meinen Knüppel packen, werd‘ ich dir ins Fleische hacken.“ Bitte was?

Gut, hört sich alles dramatischer an, als es ist. „Into Battle“ ist ein nettes Album geworden, welches sich mit einer außergewöhnlich guten Gitarrenarbeit von der Konkurrenz abhebt. Ob man diese typische „Metmusik“ gut findet, oder ob man davon langsam genug hat, liegt im Auge des Betrachters. Wer auf der Suche nach solcher Musik ist, wird „Into Battle“ abfeiern. Leute, die Kapellen wie ENSIFERUM, FINNTROLL oder EQUILIBRIUM nicht mögen, werden auch mit HEATHEN FORAY nicht warm werden.

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16.04.2015

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