Heart Attack - Negative Sun

Review

Musste es unbedingt dieser Bandname sein? HEART ATTACK ist nicht nur der Name einer der Pioniere des Hardcore Punks, einer griechischen AOR-Kapelle und einer polnischen Groove-Metal-Band, sondern in der leicht abgewandelten Form THE HEART ATTACKS auch der Name einer trashig-charmanten Horrorpunkband um den ehemaligen BITERS-Frontmann Tuk Smith. Des weiteren bezeichnet er ein Leiden nicht mit dem furchterregendklingenden lateinischen Namen. Aber die Irritationen, die der einfache Name, der noch einfachere Albumtitel „Negative Sun“ und das GENESIS-Cover hervorrufen, sollten den Blick für’s Wesentliche nicht verdecken.

Wütende Sprints statt lethargisches Gestampfe

Denn im Gegensatz zu anderen Groove-Metal-Bands, die sich durch lethargisches Gestampfe auszeichnen, haben HEART ATTACK tatsächlich Dampf unterm Kessel. Neben den dominanten Hardcore-Einflüssen liegt das vor allem an Drummer Christophe Icard, dessen Wucht auch schnelleren Drummern gut zu Gesicht stehen würde. Die Songs zeichnen sich durch vielfältge Tempi aus: So startet der eigentliche Opener ‚Septic Melody‘ in einer aufputschenden Geschwindigkeit. Doch daneben bleibt auch Raum für andere Dinge, wie herrvoragende Intermezzi und für die unerwaretet ruhigen Soli, die den Prügelmatsch auflockern.

Die Kapelle bedient sich aus einer respektablen Bandbreite: ‚Wings Of Judgement‘ trumpft mit schwarzmetallisch angehauchten Refrain auf, ‚The Messenger‘ ist eher ruhig gehalten. Es liegt auch nicht zuletzt an Sänger Kévin Geyer, der stilsicher zwischen Growling und Shouting wechselt. Und auch wenn dabei keine Langeweile aufkommt, tun sich wenige Songs hervor. Denn auch wenn es aufregende einzelne Teile gibt, werden sie immer in ähnlich klingende Lieder geschoben. So sind herausstechende Tracks etwa die vom Schlag ‚Take Your Pride Back‘, die mit der Erwartungshaltung brechen.

Bei „Negative Sun“ brennen die Nacken

Das Majordebüt der Franzosen hat abgesehen davon so viele zwingende Riffs, dass „Negative Sun“ einen positiven ersten Eindruck hinterlässt. Auch wenn diese Scheibe gar nicht so furchtbar originell ist, so enthält sie viele Momente, die den Nacken sofort in Bewegung versetzen. Und allein das ist ein Kunststück, das man würdigen muss.

03.06.2022
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