Head Of The Taurus / Rule Of Coss - Split

Review

Oft wurde schon gemutmaßt, dass der Undergound tot sei. Unzählige Bands haben das Gegenteil bewiesen und diese These quasi ab absurdum geführt. Quer durch alle Bereiche des Heavy Metal veröffentlichen talentierte Bands richtig gute Scheiben und können die Fans begeistern. So auch die Göttinger Doomer HEAD OF THE TAURUS, die hier bereits mit ihrer aktuellen Single “Calamity/Perdition” aufhorchen lassen konnten. Zusammen mit den ebenfalls aus Göttingen stammenden RULE OF COSS legen die Newcomer nun eine feine Split nach.

HEAD OF THE TAURUS machen hier genau da weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört haben. Will sagen, es breiten sich in dem vierzehn Minütigen “Mirovia” zähflüssige, dicke Lavamassen aus und nehmen den Hörer beinahe schon in hypnotischer Weise für sich ein. HEAD OF THE TAURUS scheinen den Hörer mit ihren Riffs zermürben zu wollen. Oft wiederholen sich die Licks und Riffs, was hier aber nicht in Langeweile endet. HEAD OF THE TAURUS erzeugen damit vielmehr eine bestimmte Atmosphäre, die man durch den kompletten hindurch wahrnehmen kann. Gelungen ist auch das Wechselspiel zwischen langsamen, träumerischen Passagen und die verzerrten Riffs. Dass die Band noch immer keinen Sänger hat, stellt auch hier kein Problem dar. Die Musik der Göttinger ist auch so ausdrucksstark genug. Es wird langsam wirklich mal Zeit für ein Full-Length-Album, meine Herren.

Nicht ganz so dickflüssig wie bei ihren Kollegen, kommt der Sound von RULE OF COSS aus den Boxen. Mehr in den Siebzigern verwurzelt, spielt die Band Musik, die eher dem klassischen Doom Metal, versetzt mit Einflüssen aus dem Stoner-Bereich, zugerechnet werden kann. Dabei können vor allem die Gitarren mit einigen interessanten Licks punkten. Auch ist das Tempo der Songs von RULE OF COSS verglichen mit dem, das HEAD OF THE TAURUS an den Tag legen, schon flotter, aber immer noch langsam genug, um aus dem Doom Metal-Korsett nicht auszubrechen. Was mich an “Cast Off!” und “The Carrion Herd” aber etwas stört, ist der ausdruckslose Gesang von Sänger Robi. Viel zu gepresst und identitätslos plätschert der Gesang phasenweise an den Songs vorbei. Hier müssen RULE OF COSS noch einige Briketts nachlegen. Musikalisch hingegen bleiben die beiden Songs der Göttinger positiv im Ohr.

Insgesamt also eine runde Sache, die sich Doom Metaller durchaus mal zu Gemüte führen dürfen. Erhältlich ist diese Vinyl-Split über die Myspace-Seiten der Bands oder unter www.headofthetaurus.bandcamp.com. Ich warte jetzt auf das erste komplette Album von HEAD OF THE TAURUS.

20.02.2011

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