Hazzerd - Delirium

Review

KURZ NOTIERT

Es gibt Bands, deren Cover-Designs man ihre musikalisch Ausrichtung nicht ansieht – HAZZERD aus Calgary gehören nicht dazu. Im Gegenteil: Bei dem Cover von „Delirium“, dem zweiten Full-Length-Album der Kanadier, würde jeder Metalhead auf die Barrikaden gehen, wenn die Platte nicht Old-School Thrash der punkigeren Sorte enthalten würde.

Besser noch: Sie machen ihre Sache ziemlich gut und picken sich dabei natürlich die Rosinen aus dem guten alten US-Thrash heraus, inkl. rotznäsiger ANTHRAX-Hooks und einer ziemlich einschlägigen METALLICA-Verneigung in Form des Instrumentals „Call Of The Void“. Hinzu kommt ein ziemlich sicheres Gespür für Melodien und die rotzige Stimme von Dylan Westentorp. Damit haben die Burschen schon mal einiges zu bieten.

Was die Band jedoch nicht hat, ist gutes Zeitmanagment. Denn viele der Songs sind ziemlich lang geraten. Die Kanadier sind dabei zwar um Komplexität bemüht, aber der punkige, nervöse Charakter des Sounds geht da nicht so richtig mit. Da wären HAZZERD mit einer höheren Dichte der kurzen, knackigen Fun-Thrashern der Marke INSANITY ALERT definitiv besser gefahren. Die haben nämlich die richtige Stammwürze – und mit Songtiteln wie „Dead In The Shed“ steigt die Stimmung im Schuppen eh wie von selbst an.

22.03.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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