Hazael - Clairvoyance

Review

Achtung: Freunde von High-End Produktionen, getriggerten Drums und super technischem Instrumentengefrickel können dieser Rezensionswertung nicht nur mindestens drei Punkte abziehen, sondern auch gleich weiter klicken. Denn womit wir uns hier beschäftigen möchten, ist so oldschool wie ein Schuhlöffel.

Was hier vorliegt ist die 1992 entstandene Demo der polnischen Death Metaler HAZAEL. Wer nun direkt VADER und BEHEMOTH im Ohr hat, der befindet sich auf dem Holzweg. Denn die zwischen 1990 bis 1996 aktive Band rumpelte sich viel mehr im Stil der schwedischen Schule durch den Untergrund, als man es von Kollegen aus ihrer Heimat gewohnt ist. Das nun erstmals auf CD gebannte und remasterte Material atmet den Spirit der 90er Death Metal Welle wie sonstwas. Viel mehr durch ihren Charme, als Virtuosität oder Soundqualität, bahnen sich die sechs Tracks ihren Weg in das Metal-Herz.

Schon der Opener „Legate Of Goat Tyrant“ beginnt mit „Uuuhh“ und „Aaaaahh“ Vocals, auf die selbst Tom G. Warrior (CELTIC FROST) stolz wäre. Mit groovendne Riffs, zäh und selten den Bereich des Mid-Tempos überschreitend, entführt einen das Album in nostalgische Gefilde aller erster Klasse. Der Sound ist angenehm ramschig, dabei klar und durchsichtig, so dass die Songs bestens zur Geltung kommen. So, dass man sogar die Bass-Melodien heraus hören kann. Was für ein Headbang-Futter!

Wer weiß, was aus den Jungs geworden wäre, hätten sie sich nicht aufgelöst. Das Potential zur Kult Band besaßen sie zweifelsohne. Wer Sympathien für die (frühen) Entombed, die (frühen) Grave oder die (frühen) Morgoth hegt, wird dieses Stück Geschichte sicherlich lieben. Sowohl für Sammler als auch für Nostalgiker ist dieses mit einem ungemein passenden, weil ebenfalls oldschooligen, Cover versehene Werk wärmstens zu empfehlen. Alle anderen lassen besser die Finger davon.

26.10.2011
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