Dass die US-Deather NECROPHAGIA auch auf Black Metal können, das war dort schon hin und wieder herauszuhören, und im Februar kam nun die komplette aktuelle NECROPHAGIA-Besatzung mit einem reinen Black-Metal-Projekt namens HAXXAN ums Eck. Dessen Debütalbum „Loch Ness Rising“, erschienen via Hells Headbangers, ist ein Konzeptwerk über die Ideen Aleister Crowleys. Es geht darauf jedoch keineswegs nur orthodox und okkult zur Sache – textlich ja, aber stilistisch spielen HAXXAN stattdessen locker-flockigen, sehr eingängigen Black’n’Roll.
„Loch Ness Rising“: Zwischen Black’n’Roll, Doom, Heavy Rock und Thrash
Musikalisch blicken die vier Musiker auf „Loch Ness Rising“ nämlich in Richtung melodischerer Ausrichtung des Black-Metal-Genres. Oft sind die Kompositionen auf dem Album schleppend bis doomig, mindestens aber im Midtempo-Groove eingespielt. Schnellere Gefilde lassen HAXXAN auf ihrem Debüt nicht komplett, aber weitestgehend beiseite, Blastbeats zum Beispiel gibt es auf dem Album so gut wie gar nicht zu hören. Stattdessen setzt das Quartett aus Wellsville, Ohio, auf eingängige, gerne repetetive Momente (zum Beispiel in „Babalon“) und auf viel Black’n’Roll (quasi auf dem ganzen Album immer wieder, besonders schön aber im eröffnenden Doppelpack aus „Loch Ness Rising“ und „93“). Weitere Einflüsse wären ein bisschen Ambient-Zwischenspiel („Aiwass“) und gelegentlich, wenn es dann doch mal etwas flotter zugeht, der gute alte Thrash Metal („Disciples Of The Silent“).
HAXXAN werden Black’n’Roll-Fans ein diabolisches Grinsen in die Kauleiste zaubern
HAXXAN setzen also eher auf die alte als auf die neue Schule. Will man zwingend Vergleichsbands suchen, findet man die eher in solchen Namen wie den Niederländern HERETIC, wie WHISKEY RITUAL oder MIDNIGHT (letztere aber ohne die Speed-Metal-Einflüsse), als bei irgendwelchen modernen Black-Metal-Kapellen. „Loch Ness Rising“ wird also eher die Old-School-Freunde befriedigen – das aber auf voller Länge. Denn so limitiert das Songwriting manchmal auf den ersten Blic… ähm, Horch scheint, so eingängig, kraftvoll und heavy präsentieren HAXXAN ihre zehn Kompositionen. Fans der oben genannten Bands wird das NECROPHAGIA-Nebenprojekt definitiv ein Grinsen in die Kauleiste zaubern.
Danke für’s Review! Sehr coole Scheibe!