Havok (US) - Unnatural Selection

Review

Zu den besonders fleißigen Zeitgenossen gehören fraglos auch diese Thrasher aus Denver. Nicht nur, dass die Burschen aktuell bereits ihr drittes Langeisen innerhalb von nur neun Jahren servieren und dieses zusammen mit den beiden Demos zu Beginn der Karriere, sowie den beiden zwei EPs „Pwn ’em All“ und „Point Of No Return“ eine wahrlich imposante Discographie ergibt, HAVOK zählen auch zu jenen Bands, die wohl mittlerweile ein kurzes wie berechtigtes „Tourbus“ als Wohnadresse angeben können.

Und speziell diese Umtriebigkeit auf den Straßen scheint sich ungemein inspirierend auf die Colorado-Boys auszuwirken, nachzuhören in der Räudigkeit der Songs. Abgesehen davon darf man wohl annehmen, dass HAVOK jedoch achtsam unterwegs sind und sämtliche Ideen und Riffs kurzerhand einsammeln, um nach erstaunlich kurzen Pausen erneut mit brandneuem Material an den Start gehen zu können. Auch wenn das nur bloße Theorie für viele zu sein scheint – ich fühle mich durch die Band selbst darin bestätigt, denn auch „Unnatural Selection“ versprüht jene Energie und Spontanität, für die man HAVOK zu schätzen gelernt hat.

Und ebenso kommt ihr Thrash Metal, der hinsichtlich des technischen Aspekts (und phasenweise auch durch die „knurrende“ Stimme von David Sanchez) mitunter auch an MEGADETH denken lässt, erneut als „transatlantisches“ Gebräu mit den Eckpfeilern DEATH ANGEL (Dynamik), SACRED REICH (sozialkritischer Ansatz der Texte) und DESTRUCTION (keine Ahnung weshalb, aber in Summe werden HAVOK den früheren Werke von Schmier und Co. immer ähnlicher) daher, das vor Spielfreude und Enthusiasmus förmlich überschäumt.

Den unzähligen Konzerte zusammen mit Bands aus völlig unterschiedlichen Subgenres (von 3 INCHES OF BLOOD bis hin zu CEPHALIC CARNAGE reicht die Palette mittlerweile) ist wohl auch die Tatsache zuzuschreiben, dass es die vier Burschen mittlerweile perfekt beherrschen bei aller Heftigkeit für einprägsame Momente zu sorgen, die sich wie ein Orkan in Richtung Gehirnwindungen bewegen, um sich dort einzunisten.

In die Kategorie „gelungen“ darf man auch die wuchtige Interpretation des alten BLACK SABBATH-Gassenhauers „Children Of The Grave“ einordnen, mit der die Jungs ein erneut mächtiges Album komplettieren und sich damit selbstredend abermals für alle Bühnen dieser Welt empfehlen, womit sich irgendwie auch ein Kreis schließt…. Cooles Gerät!

23.06.2013

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