Havamal - The Shadow Chapter

Review

Soundcheck Dezember 2021# 26 Galerie mit 17 Bildern: Havamal – Revolt! 2023 in Hamburg

Gerade einmal im fünften Jahr sind HAVAMAL unterwegs und bringen zwei Jahre nach dem Debüt „Tales From Yggdrasil“ mit „The Shadow Chapter“ ihren Zweitling auf den Markt. Eine bunte Mixtur aus Folk, Viking, Black, Melodic Death und Power Metal, welche mit orchestralen Tönen unterlegt wird, fassen die Genrebezüge ganz gut zusammen.

The Shadow Chapter – nordische Schwermetalle leicht gemacht

Folk, Viking, Black und Melo Death? Da fallen sofort Namen wie ENSIFERUM oder WINTERSUN. Wenn es nun noch um symphonische Töne und Power Metal geht, dann kämen noch KALMAH, EQUILIBRIUM und BRYMIR dazu. Diese ganzen Namen sind auch gar nicht mal so grundverkehrt. Was HAVAMAL überraschend gut gelingt, ist das Liefern einer gewissen Leichtigkeit und Eingängigkeit trotz des schweren Metalls. Lyrisch sind HAVAMAL in den typischen Gefilden für in Richtung Viking tendierende Musik unterwegs, so werden verschiedene Wesen der nordischen Mythologie besungen.

Nach dem instrumentalen Intro ertönt „Fenris“, welches den Rhythmus für die nächste gut 45 Minuten vorgibt. Melo Death mit gutturalem Gesang in Verbindung mit Chören und Orchester, ein Schuss Epic und viel Melodie – so bekommt das Teil eine gewisse Leichtigkeit und hebt sich von den typischen Viking-Metal-Outputs ab. „Nidhoggr“ kommt noch runder daher, die Keyboards rücken in den Vordergrund. Der gutturale Gesang und die stärkere Saitenarbeit im hinteren Teil der Nummer bewahren vor zu starker Nähe in Richtung ALESTORM und ähnlichen Vertretern. „Kraken“ erhält einen eher epischen Touch, „Empire Of The Ashen Sun“ mischt symphonische Elemente zur runden Melodie.

„Nornir’s Call“ schmeißt einige rasende Gitarrenriffs in die nordischen Gefilde, dreht fix in die Melo Death Meere, welche symphonisch untermalt werden. „Jormungandr“ ist primär episch melodisch rund und erhält durch die eingestreuten schwarzen Elemente eine gute Prise Härte. Wenn man schon bei schwarz ist, dann ist „Hel“ nicht weit entfernt. Die Klänge dazu sind zunächst symphonisch angeschwärzt, entfernen sich jedoch zügig in Richtung melodischen Wikingertod. Zum guten Schluss geht es um den Unhold Grendel, der wird symphonisch angekündigt, rennt mit epischer Melodie, gutturalen Gesang und symphonischen Klängen in Richtung Ende der Scheibe.

HAVAMAL liefern starkes Stück Musik in einer dünn besiedelten Ecke des Schwermetalls

„The Shadow Chapter“ von HAVAMAL ist in einer weniger stark frequentierten Ecke des Schwermetalls zu verorten. Es gelingt der Truppe über die gesamte Laufzeit eingängig und abwechslungsreich rüberzukommen, ohne kitschig zu werden. Die Keyboards gewinnen selten die Oberhand und so wird ein anständiger Härtegrad mit eingängigen Melodien kombiniert. Kritikpunkte sind der eine Track mit leichter ALESTORM-Attitüde, sowie die oftmals zu clean wirkenden Drums. Anhänger des Melodic Death Metal und Viking Metal sollten die Scheibe des Quintetts unbedingt antesten. Für fünf Jahre Banddasein ist der Zweitling mehr als nur ein Achtungszeichen.

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14.05.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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