Kaum ein Metal-Musiker war in den letzten Jahren so produktiv wie Trevor William Church. „Mind Freeze“ ist das dritte Album seiner Hauptband HAUNT in drei Jahren. Kein Wunder, denn der klassische Heavy Metal, der durch ausgefeilte Gitarren und einen markanten Gesang glänzt, erfreut sich offenbar großer Beliebtheit. Der doomige Nebenschauplatz BEASTMAKER, mit seinen zahllosen EPs, wurde letztes Jahr eigentlich mit „Eye of the Storm“ geschlossen, hat inzwischen aber wieder geöffnet.
Immerhin liefert der junge Amerikaner jedes Mal gut ab, auch wenn der ganz große Wurf bislang nicht dabei war. „If Icarus could fly“ krankte trotz der hohen spielerischen Qualität an einer ausgemachten Beliebigkeit. Die Songs von Trevor William Church, ohne Frage ein begnadeter Musiker und charismatischer Sänger, blieben letztlich blass und wirkten zu kalkuliert. „Mind Freeze“ soll dies nun ändern.
Tatsächlich ist anzumerken, dass die jeweiligen Songs des Albums deutlich mehr eigenen Charakter besitzen als beim Vorgänger. HAUNT gelingt es, die einzelnen Stücke prägnanter in Szene zu setzen. Reihte sich zuvor einfach nur eine eingängige Melodie an die andere, stechen nun die Unterscheide zwischen den Stücken hervor, wodurch „Mind Freeze“ sehr abwechslungsreich klingt.
HAUNT erreichen mit „Mind Freeze“ das nächste Level
Auch die Produktion ist dieses Mal deutlich besser gelungen, klingt viel organischer. Ohnehin klingen HAUNT dieses Mal mehr wie eine richtige Band, weniger wie ein Studioprojekt, was auch daran liegen mag, dass Church die Lead Gitarre an John Tucker abgegeben hat. Dadurch gelingt es HAUNT abermals, wie auch schon auf den Vorgängern, der traditionellen Musik einen frischen Anstrich zu verpassen, ohne die vermeintlich eng gestrickten Genregrenzen zu verlassen. Die dezente Einbeziehung poppiger Melodien, die auch gut zu einer 90er-Punk-Band passen würden, trägt ihren Teil dazu bei. Kurz: Was bereits bei HIGH SPIRITS funktioniert hat, klappt auch bei HAUNT, sorgt für eingängige Songs und gute Laune beim Hören.
Bei der Entstehung von „Mind Freeze“ wurde also an genau den richtigen Stellschrauben gedreht, um HAUNT auf das nächste Level zu bringen. Mit dem dritten Album finden die Kalifornier ihren eigenen Stil, lassen sich selbst aber ausreichend Freiraum, um sich auf den kommenden Werken noch weiterentwickeln zu können. Auf dieser Basis kann es der Band im nächsten Schritt gelingen, einem breiteren Publikum bekannt zu werden und ihren Platz neben aktuellen Platzhirschen wie VISIGOTH oder NIGHT DEMON einnehmen zu können.
,Light The Beacon‘ ist ein mega geiler Song. Der Rest ist auch okay, aber ich hör eigentlich immer nur das eine Lied. Das ist auch kein typisches heavy Metal Album, da steckt finde ich ganz viel drin was mich persönlich an meine Anfänge im Metal erinnert.
Ich würde da jetzt auch spontan gute acht Punkte für geben.
Die erste haunt mit der ich gleich auf anhieb warm geworden bin, kann was.
Nicht gerade die Neuerfindung des Rades, aber das muss auch gar nicht sein. Auf jeden Fall recht hörbar. 🙂
Ich glaube die Neuerfindung des Rades sucht man bei dieser Art von Musik auch Vergebens ;). Tatsächlich ist ja mit voller Absicht das Gegenteil der Fall.