Hatetrend - Violated

Review

Drei Demos und zwei EPs haben HATETREND aus Helsinki in den vergangenen acht Jahren herausgebracht, jetzt erscheint das Debüt „Violated“ auf dem kleinen finnischen Label Violent Journey Records. Nun kann man sich in Anbetracht dieser acht Jahre entweder denken, dass gut Ding eben Weile braucht, oder dass es sicherlich seinen Grund haben wird, warum sich selbst in Zeiten, wo jeder Mist gesigned wird, so lange keine Plattenfirma um die Band geschert hat.

Lässt man die groovebetonte Melange aus Death Metal, Thrash und Metalcore die kompletten zehn Stücke lang über sich ergehen, dann weiß man, dass der zweite Gedanke eher zutrifft: Man kann sich das Trauerspiel aus dem Land der deutlich mehr als tausend Seen in etwa als eine Kreuzung aus SIX FEET UNDER, Frühneunziger-PANTERA und neuen SLIPKNOT vorstellen – aber in richtig schlecht. Der schnarchlangweilige Grunzgesang mit Core-Vibe geht einem von Anfang an so enorm auf den Keks, dass man bei dem pseudo-extremen 08/15-Groove-Metal dahinter kaum noch auf ein prägnantes Riff oder anderweitig Gutes in der Aneinanderreihung der Belanglosigkeiten warten möchte – es kommt dessen auch nichts.
Zunächst hofft man zwar noch, dass die sanfteren Passagen, die es in nahezu jedem Lied gibt, das Ruder zumindest noch in Richtung erträgliche Veröffentlichung herumreißen, aber auch hier wird man enttäuscht: Der klare Gesang ist ähnlich uncharismatisch wie der growlende, die Einschübe besitzen keinerlei Eingängigkeit und wirken – obwohl so zahlreich – völlig unmotiviert hinzugeklatscht.

Man möchte kaum glauben, dass die fünf Finnen offenbar meinen, durch diesen von so ziemlich jeder Modern-Metal-Band (ab)genutzten Laut-Leise-Kontrast tatsächlich noch originell zu sein, dass sie denken, ihr über weite Strecken kaum zu etragender Kram könnte irgendwen vom Hocker hauen. Das würde er vielleicht, wenn man einen halbwegs feurigen Sänger hätte, die „harten“ Passagen wirklich ballern würden und man beim Rest spüren würde, dass hier Musiker mit Herzblut bei der Sache sind, die dann ganz nebenbei auch einmal eine geile Hookline hinbekommen.

Hass auf HATETRENDs Debüt zu entwickeln, würde diesem Machwerk deutlich mehr Beachtung einräumen, als es verdient hat. Halten wir deshalb lieber fest, dass es schon ein sehr nervtötender auf Kunststoff gebannter Brei ist, an dem man wirklich kaum Positives (ja, zugegeben, die Produktion geht in Ordnung) finden kann, vom unfassbar plumpen Bandnamen bis hin zur Musik, die es in keiner Weise – weder über Brutalität, noch Originalität oder Anmut – vermag, den Hörer für sich einzunehmen.

Natürlich hätten hier als Rezension auch deutlich weniger Zeilen gereicht, die dann in etwa folgendermaßen ausgefallen wären: “Violated“ ist pure Lebenszeitverschwendung und HATETREND eine Band so überflüssig wie ein elektrischer Flaschenöffner. Bloß weg damit!

14.01.2011
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